Masern Wie kann ich mich schützen?
Fieber, Schnupfen, Husten und Ausschlag vom Gesicht ausgehend am ganzen Körper – all das sind Anzeichen der Masern. Die Krankheit ist hochansteckend. Der beste Schutz vor einer Ansteckung ist die MMR-Impfung (Masern, Mumps und Röteln).[1]
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zu den Masern beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um sich und ihr Kind vor Masern zu schützen. Wir klären über Vorteile und Nachteile der Impfung sowie über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
- Masern sind eine hochansteckende Krankheit, die sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen auftritt.[2]
- Symptome sind Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, Bindehautentzündung, weiße Flecken in der Mundhöhle und ein Ausschlag, der im Gesicht beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet.[1]
- Masern können schwere Folgen, wie Bronchitis, Lungenentzündungen oder Entzündungen des Gehirns haben.[1]
- Es gibt keine spezielle Behandlung, aber eine Impfung, die sehr gut schützt.[1]
- Masern werden zu den Kinderkrankheiten gezählt. Daher wird die Impfung für Kinder ab dem 9. Monat empfohlen. Die Impfung ist kostenlos.[3]
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Masern sind eine Infektionskrankheit, die hochansteckend ist. Die Krankheit kommt weltweit vor und wird durch ein Virus ausgelöst. Masern werden zu den Kinderkrankheiten gezählt, jedoch können auch Erwachsene betroffen sein. Erwachsene sind besonders dann gefährdet, wenn sie nicht geimpft sind und als Kind keine Masern hatten.[1]
Masern werden hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen, zum Beispiel beim Husten, Sprechen, Niesen. Schmierinfektionen, das heißt Ansteckung durch direkten Kontakt mit Nasen- und Rachensekreten, kommen auch vor.[1] Das Virus überlebt auf Oberflächen bis zu zwei Stunden.[4]
Die Krankheit ist sehr ansteckend, auch aus einigen Metern Entfernung. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Beschwerden, umfasst 8 – 10 Tage.[1] Masern werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) plant die Ausrottung von Masern und Röteln. Die Erkrankungsfälle sind stark gesunken seit es eine Impfung gibt. Es gibt aber immer noch Ausbrüche in Gebieten mit niedriger Durchimpfungsrate oder schlechter Gesundheitsversorgung.[4]
Masern gehören in Österreich zu den meldepflichtigen Krankheiten.[5]
Was soll ich bei Verdacht auf Masern tun?
Sie nehmen Anzeichen wie Fieber, Schnupfen und gerötete Augen wahr? Dann rufen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt unbedingt an, bevor Sie die Ordination betreten. So helfen Sie Ansteckungen im Wartebereich zu vermeiden.[7]
Im Video der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erfahren Sie die Masern-Impfempfehlung für Kinder.
Vorteile der Masernimpfung
- Zirka 95 von 100 geimpften Personen sind nach der zweiten Impfung vor Masern geschützt.[2]
- Der Schutz hält nach der zweiten Impfung meist ein Leben lang.[2]
- Der Impfstoff gilt als sicher und gut verträglich.[3]
- Wer die Impfung im Kleinkindalter nicht bekommen hat, kann sie in jedem Alter nachholen.[3]
- Die Impfung ist in Österreich kostenlos.[3]
Nachteile der Masernimpfung
- An der Impfstelle können leichte Reaktionen wie z.B. Rötung oder Schwellung auftreten.[3]
- Gelegentlich kann es zu erhöhter Temperatur oder Fieber sowie Abgeschlagenheit kommen.[3]
- Bei ungefähr 5 von 100 geimpften Personen treten 7-10 Tage nach der Impfung die Impfmasern auf. Das ist ein Hautausschlag, häufig gemeinsam mit Fieber. Nach 1-3 Tagen klingen die Impfmasern wieder ab. Impfmasern sind nicht ansteckend.[8]
Mythen über Masern und die Masernimpfung
Mythos 1: Masern sind eine harmlose Kinderkrankheit
Falsch! Masern werden zwar häufig „Kinderkrankheit“ genannt und Klein-(Kinder) erkranken auch häufiger, aber die Krankheit kann auch Erwachsene treffen und kann schwerwiegende Folgen haben.[1]
Mythos 2: Die MMR (Masern Mumps Röteln) Impfung führt zu Autismus.
Falsch! Eine Studie, die auf einen Zusammenhang hinwies, hat sich später als falsch herausgestellt. Spätere Studien, die insgesamt über eine halben Million Kinder untersuchten, konnten den Zusammenhang nicht bestätigen.[9]
Mythos 3: Impfungen erhöhen das Risiko für plötzlichen Kindstod!
Auch dieser Mythos ist falsch! Dazu wurden in mehreren Ländern mehrere Studien durchgeführt und es konnte kein Zusammenhang nachgewiesen werden.[9]
Masernfälle in Österreich
In den Jahren 2021 und 2022 wurde in Österreich jeweils ein Masernfall gemeldet. 2020 waren es 25 Fälle und in den Jahren davor deutlich mehr. 2019 wurden 151 Fälle, 2015 309 Fälle und 2011 wurden 122 Fälle gemeldet.[5]
2023 wurden alleine in der Steiermark 105 Fälle gemeldet.[4]
Ansteckung und Komplikationen
Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch: 98 von 100 Personen, die mit dem Virus in Kontakt kommen und nicht geimpft oder zuvor schon an Masern erkrankt waren, stecken sich an.
Komplikationen, wie Bronchitis oder Lungenentzündungen, kommen in 20 von 100 Erkrankungsfällen vor. Eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung trifft 1 von 1.000 Betroffenen.[7]
MMR Impfung Österreich
Über drei Millionen Impfdosen wurden seit 1998 in Österreich verabreicht.[7]
Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt oder die Kinderärztin bzw. den Kinderarzt Ihres Kindes.
- Ärztinnen –und Ärztesuche Steiermark
Hausärzt*innen können Sie behandeln und zur Impfung beraten. Wenn Sie vermuten, an Masern erkrankt zu sein, rufen Sie an bevor Sie zu Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin gehen. - Apothekensuche
Hier finden Sie Apotheken in Ihrer Nähe. Das Team der Apotheke klärt Sie auch über die Masernimpfung auf.
Das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs informiert zu Masern und der vorbeugenden Impfung.
Gesundheitsinformation.de bietet übersichtliche Informationen. Hier lesen Sie alles zu Beschwerden, Ursachen und Behandlung sowie zur möglichen Vorbeugung.
Hier finden Sie evidenzbasierte Informationen zur MMR-Impfung. Die Medizinische Universität Graz und aks Gesundheit Vorarlberg arbeiten zusammen, um gute Gesundheitsinformationen möglichst vielen Menschen zur Verfügung zu stellen.
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) oder Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Experte (Podcast): Dr. Michael Adomeit, Arzt für Allgemeinmedizin und Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen
[1] Masern; Öffentliches Gesundheitsportal Österreich (Hrsg.), 2022,
https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/kinderkrankheiten/infektion/masern.html
[2] Masern – Auf einen Blick; Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQUIG) (Hrsg.), 2023,
https://www.gesundheitsinformation.de/masern.html
[3] Impfplan Österreich 2023/2024. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Hrsg.), 2023,
https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:eb64732e-1747-400a-beeb-6d069f781182/Impfplan_%C3%96sterreich_2023_2024_Version1.0.pdf
[4] Masern. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (Hrsg.), 2024,
https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/masern?sword_list%5B0%5D=masern&no_cache=1
[5] Meldepflichtige Krankheiten. Statistik Austria (Hrsg.), 2023,
https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/gesundheitszustand/meldepflichtige-krankheiten
[6] Welche unterschiedlichen Impfstoffe gibt es?, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, k.J.,
https://www.impfen-info.de/wissenswertes/impfstoffe/
[7] Empfehlungen und häufig gestellte Fragen (FAQ), Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Hrsg.), 2024,
https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Masern---Elimination-und-Durchimpfungsraten/Empfehlungen-und-h%C3%A4ufig-gestellte-Fragen-(FAQ).html
[8] Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Masern. Robert Koch-Institut (Hrsg.), 2024,
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/MMR/FAQ_Uebersicht_MSG.html#:~:text=Im%20Alter%20von%2024%20Monaten,Impfung%20an%20Masern%20erkranken%20k%C3%B6nnen.
[9] Impfschäden: Zwischen Dichtung und Wahrheit. Universität für Weiterbildung Krems (Hrsg.), 2017;
https://medizin-transparent.at/impfschaeden/