Durchfall Wie stoppe ich ihn?
Bei plötzlichem Durchfall muss es oft schnell gehen: Man muss für das große Geschäft mehr als drei Mal täglich [2] aufs Klo und der Stuhl ist weich oder flüssig [2]. Durchfall kann unterschiedliche Auslöser haben [1]. Tritt er plötzlich auf ("akuter Durchfall"), ist er meistens die Folge einer Darminfektion und verläuft in der Regel harmlos [1]. Die Beschwerden klingen für gewöhnlich nach wenigen Tagen wieder von selbst ab [1]. Verliert der Körper jedoch zu viel Flüssigkeit, droht eine Dehydrierung. Diese kann vor allem für kleine Kinder und ältere Menschen gefährlich werden. [1]
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Durchfall beantwortet. Sie als erwachsene Person ohne relevante Begleiterkrankungen [1] erfahren, was Sie selbst tun können, wenn Sie Durchfall haben. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
- Die häufigsten Auslöser für plötzlichen Durchfall sind Viren, wie zum Beispiel das Rotavirus oder das Norovirus. Manchmal können es auch Bakterien (z.B. Salmonellen, E. coli, Clostridium difficile) oder andere Erreger (v.a. bei Fernreisen) sein [1].
- Akuter Durchfall sollte nicht durch Medikamente wie zum Beispiel Kohletabletten gestoppt werden, da dadurch die Ausscheidung der Keime behindert wird [1].
- Meistens genügt es, den Flüssigkeitsverlust durch viel Trinken auszugleichen und abzuwarten, bis die Infektion vorübergeht [1].
- Trinken Sie Wasser, Mineralwasser, Früchtetees und Kräutertees oder stark verdünnten Fruchtsaft [1].
- Um andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Sie auf eine gründliche Hygiene achten: Waschen Sie sich nach jedem Toilettenbesuch die Hände mit Seife. Reinigen Sie die Toilette, das Waschbecken und die Türgriffe regelmäßig. Vermeiden Sie Körperkontakt und Menschenansammlungen. Bereiten Sie keine Speisen für andere Personen zu [1].
- Verlieren Sie zu viel Flüssigkeit, droht der Körper auszutrocknen. Dies kann vor allem für kleine Kinder und ältere Menschen gefährlich werden [1].
- Gehen Sie zur Ärztin oder zum Arzt, wenn Sie sich sehr geschwächt oder ausgetrocknet fühlen, häufig erbrechen und keine Flüssigkeit bei sich behalten können, Blut im Stuhl, hohes Fieber (über 38,5 Grad) oder starke Bauchschmerzen haben [1].
QUIZ: Testen Sie Ihr Gesundheitswissen!
Die häufigsten Auslöser für akuten Durchfall sind Viren (zum Beispiel Rotavirus, Norovirus), manchmal können es auch Bakterien (zum Beispiel Salmonellen, E. coli) oder andere Erreger (vor allem bei Fernreisen) sein. In seltenen Fällen kann ein akuter Durchfall auch andere Ursachen haben, die eine spezielle Behandlung notwendig machen [1].
Tipps gegen Durchfall:
- Meistens genügt es, den Flüssigkeits-Verlust durch viel Trinken auszugleichen und abzuwarten, bis die Infektion vorübergeht [1].
- Trinken Sie Wasser, Mineralwasser, Früchtetees und Kräutertees oder stark verdünnten Fruchtsaft [1].
- Stark gezuckerte Getränke wie Softdrinks und Energydrinks sind nicht geeignet, da sie den Durchfall verstärken können [1].
- Um verloren gegangene Körpersalze („Elektrolyte“) zu ersetzen, können Sie geeignete Präparate in der Apotheke oder im Reformhaus besorgen [1].
- Elektrolythaltige Sportgetränke sind bei Durchfall wegen des hohen Süßstoff-Anteils nicht empfehlenswert [1].
- Auch Reissuppe und Salzstangerln können helfen [1].
- Probiotika reduzieren die Krankheitsdauer nicht und werden nicht empfohlen [1].
- Bleiben Sie, wenn möglich, zu Hause und ruhen Sie sich aus [1].
Diarrhöööööö – das ist nicht Benjamin Blümchens Begrüßung. In unserer Videoserie erklärt der Turnusarzt Dr. Richard Brodnig alles Wichtige rund um unsere Gesundheit. Diesmal dreht sich alles um das Thema Diarrhoe – lateinisch für Durchfall. Finde heraus, wie sich Durchfall von normalem Stuhlgang unterscheidet – wann spricht man wirklich von Durchfall? Und wann muss man wirklich zum Arzt oder zur Ärztin? Das alles erklärt dir Dr. Brodnig im Video. Denn deine Gesundheit ist uns wichtig!
Durchfall: Stimmt's oder stimmt's nicht?
Mythos 1: Wenn ich Probiotika einnehme, geht der Durchfall schneller vorbei.
Das stimmt wahrscheinlich nicht. Studien deuten darauf hin, dass Probiotika die Krankheitsdauer nicht reduzieren können. Diese Einschätzung ist allerdings nicht gut abgesichert, vor allem weil viele Studien nur mit Kindern als Proband*innen durchgeführt wurden. Lesen Sie hier mehr dazu [3].
Mythos 2: Von zu viel Stress bekommt man Durchfall.
Durchfall kann viele verschiedene Ursachen haben. Auch ungewohntes Essen, zum Beispiel auf Reisen, Unverträglichkeiten oder verschiedene Erkrankungen wie zum Beispiel das Reizdarmsyndrom können eine Ursache für Durchfall sein. Fragen Sie am besten Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, woher Ihr Durchfall kommen kann [2].
Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn Sie Durchfall haben und …
- … sich sehr geschwächt oder ausgetrocknet fühlen [1],
- … zusätzlich häufig erbrechen und keine Flüssigkeit bei sich behalten können [1],
- … Blut im Stuhl haben [1],
- … hohes Fieber haben (über 38,5 Grad) [1],
- … Kreislauf-Probleme bekommen, obwohl Sie genug trinken [1],
- … starke Bauchschmerzen haben [1],
- … ein geschwächtes Immunsystem (zum Beispiel bei einer Chemotherapie) oder andere Krankheiten (zum Beispiel Diabetes) haben [1],
- … wichtige Medikamente einnehmen müssen, die Sie eventuell nicht im Körper behalten können [1],
- … kürzlich von einer Fernreise zurückgekommen sind [1].
In jedem Fall gilt: Wenn Sie sich sehr schlecht fühlen, zögern Sie bitte nicht, ärztliche Hilfe zu holen! [1]
Der Dachverband der Sozialversicherungsträger hat uns Inhalte für diesen Text zur Verfügung gestellt. Den Originaltext finden Sie hier.
Das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs informiert über Ursachen, Beschwerden und Behandlungs-Möglichkeiten bei Durchfall.
Wie sie es vermeiden, im Urlaub eine Durchfall-Erkrankung zu bekommen, erfahren Sie hier.
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) oder Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Wir bedanken uns bei den Expert*innen der Gesundheit Österreich GmbH und beim Dachverband der Sozialversicherungsträger für das Zurverfügungstellen der Inhalte. Folgender Artikel war eine der Hauptquellen für dieses Gesundheitsthema: https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.862787&portal=svportal
Quellen für dieses Gesundheitsthema:
[1] Durchfall. Dachverband der Sozialversicherungsträger (Hrsg.), 2024, https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.862787&portal=svportal
[2] Durchfall - Auf einen Blick. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. (Hrsg.), 2023, https://www.gesundheitsinformation.de/durchfall.html
[3] Probiotika: Schneller gesund bei Durchfall? Universität für Weiterbildung Krems (Hrsg.), 2024, https://medizin-transparent.at/probiotika-durchfall/
Für die Erstellung des Artikels, welcher als Hauptquelle für dieses Gesundheitsthema verwendet wurde, wurden folgende Quellen verwendet (Sekundärquellen):
1. Allen, S. J.; Martinez, E. G.; Gregorio, G. V.; Dans, L. F. (2010): Probiotics for treating acute infectious diarrhoea. In: Cochrane Database Syst Rev 2010/11:Cd003048
2. Ejemot-Nwadiaro, R. I.; Ehiri, J. E.; Arikpo, D.; Meremikwu, M. M.; Critchley, J. A. (2015): Hand washing promotion for preventing diarrhoea. In: Cochrane Database Syst Rev 2015/9:Cd004265
3. Rabady, S.; Hoffmann, K.; Kunnamo, I. (2022): EbM-Guidelines. Infektiöse Durchfallerkrankungen [online]. https://www.ebm-guidelines.com/dtk/ebmga/home [Zugriff am 24.01.2024]
4. Rabady, S.; Hoffmann, K.; Kunnamo, I. (2023): EbM-Guidelines. Diarrhö und Erbrechen beim Kind [online]. https://www.ebm-guidelines.com/dtk/ebmga/home [Zugriff am 24.01.2024]
5. RKI (2012): Lebensmittelbedingte Erkrankungen. Empfehlungen bei akutem Brechdurchfall [online]. [Zugriff am 24.07.2019]
Link nicht mehr verfügbar (Aktualisierung am 20.08.2024)
6. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauuungs- und Stoffwechselkrankheiten (2023): S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen, AWMF-Registernummer 021–024
7. Medizin-Transparent (2022): Probiotika: Schneller gesund bei Durchfall? [online]. https://medizin-transparent.at/probiotika-durchfall/ [Zugriff am 02.01.2024]