Corona Impfmythen Fakten oder Fake News?
Über die Corona-Schutzimpfung sind im Internet zahlreiche Infos im Umlauf. Viele Fakten, aber auch viele Impfmythen und Fake-News. Es ist nicht immer einfach zu unterscheiden, was wissenschaftlich bewiesen ist und was reine Behauptungen sind. Gesicherte Informationen sind wichtig und geben die notwendige Orientierung.
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zur Corona-Schutzimpfung beantwortet. Wir informieren über die Vorteile und Nachteile der Impfung und klären Mythen rund um das Thema auf. Sie erfahren auch, wo Sie weitere Informationen finden.
- Für die Zulassung von Impfstoffen werden viele Daten sehr genau geprüft. Deshalb dauert es oft länger, bis ein Impfstoff zugelassen wird.
- Das Corona-Virus verändert sich laufend. Daher müssen die Impfstoffe immer wieder angepasst und der Impfschutz regelmäßig aufgefrischt werden.
- Unter Long Covid versteht man Beschwerden, die auch lange nach einer Ansteckung noch anhalten können. Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder Konzentrations-Störungen können solche Beschwerden sein.
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Ein Impfstoff kann nur dann zugelassen werden, wenn auch ein Antrag auf Zulassung bei der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) gestellt wird. Einige Impfstoffhersteller haben diesen Antrag nicht gestellt.
Die EMA braucht viele Daten und prüft diese sehr streng, damit ein Impfstoff zugelassen werden kann. Das macht eine Zulassung oft schwierig. Für den in Russland entwickelten Impfstoff "Sputnik V" und den chinesischen Impfstoff "CoronaVac" wurden Anträge auf Zulassung gestellt. Bisher haben die Hersteller aber noch nicht alle notwendigen Daten geliefert. Daher wurden diese Impfstoffe bisher nicht in Österreich zugelassen. (Stand 04.02.2022)
Vorteile der Corona-Schutzimpfung
- Selbstschutz: Die Impfung kann Sie selbst vor einer schweren Erkrankung und teilweise auch vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen.
- Schutz von anderen Menschen: Wenn Sie sich selbst nicht anstecken, können Sie das Virus auch nicht an andere Personen weitergeben.
Nachteile der Corona-Schutzimpfung
- In sehr seltenen Fällen kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen. Nähere Infos können Sie hier nachlesen.
Corona Impfmythen: Der Fakten-Check
Mythos 1: mRNA-Impfstoffe machen unfruchtbar.
Diese Behauptung ist falsch. Hier handelt es sich um ein hartnäckiges Gerücht, das es auch bei anderen Impfstoffen schon gab. Es gibt keinen biologischen Grund, der diese Behauptung erklären könnte. Auch die Kolleginnen und Kollegen von Medizin-Transparent.at haben sich mit dieser Behauptung beschäftigt. Sie können den Artikel hier nachlesen.
Mythos 2: Auch von Placebo-Impfungen kann man Nebenwirkungen bekommen.
Diese Behauptung ist richtig. Auch bei Placebo-Impfungen werden Nebenwirkungen gemeldet. Wenn nach einer Impfung Beschwerden auftreten, werden diese häufig auf die Impfung zurückgeführt. Die Beschwerden können aber auch einen ganz anderen Grund haben und nur zufällig zeitgleich mit der Impfung auftreten. In den Studien zur Corona-Schutzimpfung hat zirka ein Drittel der Menschen, die eine Placebo-Impfung bekommen haben, Nebenwirkungen gemeldet. Die Studie können Sie hier nachlesen.
Mythos 3: Durch die Impfung wird mein Testergebnis positiv.
Diese Behauptung ist falsch. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Ergebnisse von Antigen- oder PCR-Tests durch die Impfung beeinflusst werden. Eine genaue Erklärung des Robert-Koch-Instituts können sie hier nachlesen.
Warum die Zulassung der Corona-Impfstoffe so schnell gegangen ist:
- Mehr Geld: Durch die Pandemie war es wichtig, besonders schnell einen Impfstoff zu entwickeln. Deshalb haben Firmen mehr Geld bekommen, was die Entwicklung beschleunigt hat.
- Viele Fälle: Die vielen Corona-Fälle haben es den Forscherinnen und Forschern leicht gemacht, den Impfstoff zu testen. Bei anderen Krankheiten gibt es oft nicht genug Krankheitsfälle, um die Wirksamkeit der Impfstoffe zu testen.
- Schnellere Arbeit: Auch die Zulassungsbehörden haben auf Hochtouren gearbeitet und die Daten so schnell wie möglich geprüft.
Hier finden Sie eine gute Übersicht über Mythen und Fakten zum Corona-Virus und zur Corona-Schutzimpfung.
Im Beitrag auf Medizin-Transparent.at finden Sie eine Übersicht über die Vorteile und Nachteile sowie aktuelle Forschungsergebnisse zu den verfügbaren Corona-Impfstoffen.
Häufig gestellte Fragen zu COVID-19 finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
Hier finden Sie die aktuellsten Informationen zur Corona-Schutzimpfung in der Steiermark.
Redaktion: Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement) oder Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health)
Expert*innen (Podcast): Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenskonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie und zum Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
Covid-19-Impfstoff:
AstraZeneca (Vaxzevria), Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/covid-19-impfstoff-astrazeneca/#thro…
Johnson & Johnson (Janssen), Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/covid-19-impfstoff-johnson-und-johns…;
Wir danken folgenden Expert*innen für die Bereitstellung von Fachkenntnissen:
Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer, Icahn School of Medicine at Mount Sinai
Univ.-Prof. Dr. Florian Krammer legt folgende Interessenskonflikte offen:
„Die Icahn School of Medicine at Mount Sinai hat Patentanträge für SARS-CoV-2 serologische Tests und Newcastle disease virus basierende SARS-CoV-2 Impfstoffe gestellt, die mich als Miterfinder anführen. Weiters könnten die folgenden Aktivitäten als Interessenskonflikt gesehen werden: Ich habe in der Vergangenheit wissenschaftliche Studien über Influenzaimpfstoffe mit Sarah Gilbert (University of Oxford) publiziert, ich habe Merck, Pfizer und Curevac als Consultant beraten (vor 2020), ich berate momentan die Firmen Avimex (Mexiko), Seqirus (Australien), Third Rock Ventures (USA) und die Firma Pfizer, mein Labor arbeitet mit Pfizer an Tiermodellen für SARS-CoV-2, ich forsche mit Norbert Pardi (University of Pennsylvania) an RNA Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 und Influenza, mein Labor hat in der Vergangenheit mit GSK an universellen Influenzaimpfstoffen gearbeitet und drei meiner Mitarbeiter sind vor kurzem zur Firma Moderna gewechselt. Meine Arbeit an Immunität und Infektionskrankheiten wird vor allem von den US National Institutes of Health, aber auch von der Bill und Melinda Gates Foundation gefördert“.