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Gesundheits-Apps im Vergleich

Worauf sollte ich achten?

Wenn es um Gesundheit geht, spielen Apps eine immer größere Rolle. Sie können dabei unterstützen, sich mehr zu bewegen oder sich gesünder zu ernähren. Außerdem gibt es Apps, die die mentale Gesundheit verbessern sollen. Auch zum Überprüfen von Beschwerden gibt es mittlerweile Apps am Markt, sogenannte Symptomchecker-Apps.

Im Jahr 2021 nutzte ca. jede*r fünfte Österreicher*in eine App zum Thema Gesundheit und Fitness.[4] Das Angebot an Gesundheits-Apps wächst ständig. Die passende App für die eigenen Bedürfnisse zu finden ist gar nicht so einfach.

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Gesundheits-Apps beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um passende Gesundheits-Apps für sich zu finden. Wir zeigen Ihnen, an welchen Kriterien Sie eine gute App erkennen.
Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Es gibt einige Punkte, auf die Sie bei der Auswahl einer Gesundheits-App achten sollten.
  • Gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology haben wir 40 Gesundheits-Apps untersucht. Davon jeweils 10 Apps in den folgenden Kategorien: Ernährung, Bewegung, Unterstützung der mentalen Gesundheit und Apps zum Überprüfen von Beschwerden.
  • In diesem Beitrag finden Sie eine Checkliste, die Ihnen dabei hilft, Gesundheits-Apps selbst zu beurteilen.  
Checkliste für Gesundheits-Apps
Diese Checkliste hilft Ihnen dabei, die Vertrauenswürdigkeit von Gesundheits-Apps einzuschätzen. Die Checkliste beinhaltet sechs Punkte, auf die Sie achten sollten, wenn Sie eine Gesundheits-App verwenden möchten. Wenn Sie die Fragen mit JA beantworten können, spricht das grundsätzlich für eine vertrauenswürdige App. Ausnahmen sind die Kategorien „Benutzerkonto“ und „Datenschutz“: Hier kann es sowohl Vorteile als auch Nachteile geben. Bitte beachten Sie die jeweiligen Erklärungen im Feld „Warum ist das wichtig?“ und „Hilfreiche Tipps“. Was ist Ihnen persönlich wichtig? Achten Sie besonders auf diese Kategorien

Diese Checkliste ist für Sie geeignet, wenn …
… Sie gerne eine Gesundheits-App verwenden möchten. 

… Sie einschätzen wollen, ob eine Gesundheits-App gewisse Qualitätskriterien erfüllt. 

… Sie sich zwischen mehreren Gesundheits-Apps entscheiden möchten.

App-Check starten

Impressum

Warum ist das wichtig? In Österreich gibt es gesetzliche Vorgaben zum Impressum, die eingehalten werden müssen.
Hat die App ein Impressum, aus dem der Hersteller der App hervorgeht?
Sind im Impressum vollständige Kontaktinformationen angeführt?

Häufig finden Sie das Impressum unter den Einstellungen oder in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der App.

ACHTUNG: Viele Apps haben kein Impressum. Das könnte ein Hinweis sein, dass die App nicht vertrauenswürdig ist. 

Ein Impressum muss jedenfalls folgende Informationen enthalten: 

  • Name bzw. Firma lt. Firmenbuch
  • Adresse
  • Kontaktdaten (z.B. E-Mail Adresse oder Telefonnummer)

Benutzerkonto

Warum ist das wichtig? Wenn Sie sich in einer App einloggen müssen, sind Ihre Daten in der Regel durch das Passwort geschützt. Wenn Sie kein Benutzerkonto anlegen müssen, kann das auch ein Vorteil sein. Sie können die App so anonym verwenden.
Müssen Sie ein Konto für die Verwendung der App anlegen?
  • Wenn Sie ein Benutzerkonto anlegen müssen, kann der Hersteller Ihre Daten speichern und Ihnen eindeutig zuordnen. Dies trifft speziell dann zu, wenn Sie bei der Registrierung noch weitere persönliche Daten (z.B. Name, Adresse, Telefonnummer, etc.) angeben müssen.
  • Wenn Sie sich mit einem Passwort einloggen müssen, kann niemand anders die App unter Ihrem Namen verwenden.
  • Verwenden Sie bei Gesundheits-Apps immer ein sicheres Passwort. 
  • Hier finden Sie Infos zu sicheren Passwörtern. Verwenden Sie für jede Anwendung ein anderes Passwort.
Können Sie dieses Konto einfach wieder löschen?
  • Die Funktion zum Löschen des Kontos ist oft schwer zu finden. TIPP: Schauen Sie in den Einstellungen der App nach.
  • Es kann sein, dass zusätzliche Schritte zum Löschen des Benutzerkontos notwendig sind, zum Beispiel das Passwort eingeben.
  • ACHTUNG: Wenn Sie eine App ohne Benutzerkonto löschen oder ein anderes Gerät verwenden, können Ihre Daten verloren gehen.

Datenschutz

Warum ist das wichtig? Es gibt gesetzliche Vorgaben zum Datenschutz in Österreich. Diese Vorgaben müssen auch bei Apps eingehalten werden.
Ist angegeben, welche konkreten Daten die App erhebt? (z.B. Name, Standort, etc.)
  • Sie finden die Informationen zum Datenschutz meistens in der Datenschutzerklärung und / oder den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). 
  • Manchmal finden Sie diese Informationen nicht in der App direkt, sondern im Schritt der Registrierung. 
  • In der Datenschutzerklärung müssen die Datenkategorien, die verarbeitet werden, angeführt werden (z.B. Gesundheitsdaten).
  • ACHTUNG: Häufig werden auch Daten verarbeitet, die mit dem Zweck der App nichts zu tun haben (z.B. GPS-Daten bei einer Taschenlampen-App).
Ist angegeben, ob Daten an Dritte weitergegeben werden?
  • Häufig nehmen sich App-Anbieter*innen heraus, Daten an Dritte weiterzugeben, sofern es für sie zweckmäßig ist. TIPP: Eine Suche nach dem Wort „Dritte“ leitet Sie zum entsprechenden Absatz.
  • Werden Daten an Dritte weitergegeben, muss angeführt sein, an wen die Daten übermittelt werden. 
  • Häufig werden Daten außerhalb der EU gespeichert und unterliegen damit anderen Datenschutzgesetzen. TIPP: Wenn Sie nach dem Wort „USA“ suchen, können Sie herausfinden, ob Ihre Daten in den USA gespeichert werden. Dort gelten andere Datenschutzgesetze.

Kennzeichnung von Werbung

Warum ist das wichtig? Werbung muss gekennzeichnet und eindeutig als Werbung erkennbar sein.
Sind kostenpflichtige Angebote in der App mit „Werbung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet?
  • Um alle Inhalte der App nutzen zu können, kann ein kostenpflichtiges Abo notwendig sein.
  • Kostenpflichtige Abos in Apps sind oft nicht als Werbung gekennzeichnet.
  • Abo-Angebote können lästig sein und man kann sie oft nur schwer wegklicken. 
  • Kostenpflichtige Abos werden oft automatisch verlängert. ACHTUNG: Der Verlängerung wird häufig beim Abschluss des Abos zugestimmt. Lesen Sie immer genau!
  • Wenn Sie die Kosten verschiedener Apps vergleichen möchten, rechnen Sie immer mit den Gesamtkosten pro Jahr ohne anfängliche Rabatte. TIPP: Achten Sie auf eventuelle Kündigungsfristen und Mindestlaufzeiten!
  • Abos können entweder direkt in der App oder auf den Webseiten der Anbieter*innen gekündigt werden.

Funktion der App

Warum ist das wichtig? Die Funktion einer App ist oft der entscheidende Grund, diese zu verwenden. Daher sollte die Funktion der App zu Ihrem persönlichen Ziel passen.
Wird die Funktion der App ausreichend beschrieben?
  • Die Beschreibung der App können Sie meistens schon vor dem Herunterladen lesen. ACHTUNG: Ziele und Zielgruppen der App werden häufig nicht angeführt.
  • Achten Sie auf Werbeversprechen in der Beschreibung. Oft werden die Versprechen nicht vollumfänglich umgesetzt. TIPP: Prüfen Sie, ob die Funktion der App in dem Land, in dem Sie wohnen verwendbar ist. Beispielsweise können Apps in der Kategorie „Ernährung“ Datenbanken aus den USA verwenden, die in Österreich nicht verwendbar sind.
  • Häufig werden in einer vermeintlich deutsch-sprachigen App auch Inhalte auf Englisch angezeigt.
Entspricht die Beschreibung der Wirklichkeit?

Informationen

Warum ist das wichtig? Gesundheitsinformationen sollten gewissen Qualitätskriterien entsprechen. Jedenfalls sollten wissenschaftliche Belege (Quellen) für Behauptungen angeführt sein.
Sind die in der App enthaltenen Informationen wissenschaftlich belegt?
  • Achten Sie auf Quellenangaben zu Informationen in der App. ACHTUNG: Häufig werden keine Quellen für Gesundheitsinformationen, Empfehlungen oder Behauptungen angegeben. Das bedeutet, die Informationen könnten auch frei erfunden sein.
  • Achten Sie auf die Aktualität der Gesundheitsinformationen in den Apps. Häufig sind Informationen veraltet und entsprechen nicht mehr dem Stand der Wissenschaft (z.B. bei Ernährungs-Apps).
Die mit * markierten Fragen bitte ausfüllen.

Checkliste für Gesundheits-Apps

Laufcoach und Sportwissenschafterin Klara Fuchs hat die kostenlose Checkliste von „Gesund informiert“ getestet. Damit können Sie Gesundheits-Apps aus den Kategorien Ernährung, Bewegung, mentale Gesundheit und Symptom-Checker ganz einfach prüfen und die richtige für Sie finden.

Checkliste für Gesundheits-Apps
Podcast
25.09.2024
Folge #58 Gesundheits-Apps: Worauf soll ich achten?
Gesundheits-Apps spielen eine immer größere Rolle, wenn es darum geht, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden. Apps tracken Schritte, spucken Ernährungspläne aus und können uns dabei helfen,… Alle Details
Häufige Fragen

Gesundheits-Apps werden vorbeugend genutzt und können dabei helfen, gesünder zu leben. Beispiele sind Schrittzähler-Apps, Kalorienzähler-Apps oder Apps zur Unterstützung der mentalen Gesundheit.

Medizin-Apps können im Umgang mit Erkrankungen oder beim Gesundwerden unterstützen. Zum Beispiel eine Diabetes-App oder Migräne-App.[1, S.8] 

Die Abkürzung DiGA steht für „Digitale Gesundheitsanwendungen“. Darunter versteht man in Deutschland Gesundheits-Apps und Web-Anwendungen, die auf Rezept erhältlich sind. Das bedeutet, der Arzt oder die Ärztin kann eine Gesundheits-App (DiGA) verschreiben. In Österreich gibt es derzeit keine Apps auf Rezept (DiGA). Medizin-Apps werden aber in speziellen Versorgungsprogrammen genutzt, wie etwa HerzMobil für Herzschwäche-Patient*innen. [2]
(Stand Februar 2024)

Wenn Sie eine Gesundheits-App nutzen möchten, gibt es ein paar Punkte, auf die Sie achten sollten [1, S.14f]:

Hat die App ein Impressum?

Das Impressum findet man häufig unter den Einstellungen oder in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der App. Das Impressum ist gesetzlich vorgeschrieben. Der Hersteller der App sowie vollständige Kontaktinformationen müssen erkennbar sein. So können Sie einfach herausfinden, wer für den Inhalt der App verantwortlich ist und wie Sie Kontakt aufnehmen können.

Muss ich ein Konto anlegen, damit ich die App verwenden kann?

Häufig müssen Sie ein Konto anlegen, damit Sie eine App verwenden können. Der App-Hersteller kann so Ihre Daten speichern. Außerdem kann so in der Regel verhindert werden, dass jemand anders die App in Ihrem Namen verwendet. Es kann aber auch ein Vorteil sein, wenn Sie kein Benutzerkonto anlegen müssen. Dann können Sie die App anonym verwenden. 

Kann ich das Konto einfach wieder löschen?

Oft ist es nicht so einfach, die Funktion zum Löschen des Kontos zu finden. Häufig geht das unter dem Punkt „Einstellungen“ in der App. Manchmal braucht es dafür zusätzliche Schritte, zum Beispiel müssen Sie Ihr Passwort eingeben oder das Löschen per E-Mail bestätigen.

Welche Daten erhebt die App?

Häufig findet man diese Informationen in der Datenschutzerklärung und / oder in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Es muss angegeben sein, welche Daten verarbeitet werden, wenn Sie die App nutzen. Es muss außerdem angegeben sein, wenn Daten an Dritte weitergegeben werden.

Gibt die App Ihre Daten an Dritte weiter?

Am besten ist es, wenn eine App Ihre Daten nicht an Dritte weitergibt. Häufig werden Daten jedoch an Dritte weitergegeben. Wenn das so ist, muss angegeben sein, wer Ihre Daten erhält.

  • Tipp: Suchen Sie nach dem Wort „Dritte“ um den entsprechenden Absatz zu finden.
  • Häufig verarbeitet die App Daten, die für die Verwendung gar nicht notwendig sind. Zum Beispiel Standort-Daten bei einer Taschenlampen-App. 
  • Manchmal gibt es unterschiedliche Angaben in der App-Beschreibung und in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. 
  • Oft werden Ihre Daten auch außerhalb der Europäischen Union gespeichert, zum Beispiel in den USA. Dort gelten andere Datenschutzgesetze. 
    Tipp: Suchen Sie nach dem Wort „USA“ um herauszufinden, ob Ihre Daten dort gespeichert werden.

Sind kostenpflichtige Angebote in der App mit „Werbung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet?

Bei Apps gibt es oft kostenpflichtige (Zusatz)-Abos. Diese sind oft nicht als Werbung gekennzeichnet. Häufig wirken diese Abo-Angebote aufdringlich und man kann sie nur schwer wegklicken.

Tipp: Wenn Sie eine Gesundheits-App verwenden möchten, rechnen Sie die Gesamtkosten pro Jahr ohne anfängliche Rabatte aus. So können Sie die Apps besser vergleichen!

Wird die Funktion der App ausreichend beschrieben?
Entspricht die Beschreibung der Realität?

Zu Gesundheits-Apps gibt es meistens eine Beschreibung im App-Store bzw. Play-Store. Achten Sie darauf, ob die Funktion der App mit Ihren Erwartungen übereinstimmt.

Achtung: Es kann sein, dass bestimmte Funktionen einer App nur in bestimmten Ländern verfügbar sind. Zum Beispiel, wenn Ernährungs-Apps Datenbanken aus den USA verwenden. Häufig werden auch in einer vermeintlich deutschsprachigen App Inhalte auf Englisch angezeigt.

Sind die Informationen in der App wissenschaftlich belegt?

Prüfen Sie, ob Quellen für Gesundheitsinformationen, Empfehlungen oder Behauptungen angegeben werden. Häufig werden in Apps Empfehlungen ausgesprochen, für die es keine wissenschaftlichen Belege gibt oder die veraltet sind. 

  • Viele Ernährungs-Apps haben das Ziel, Nutzer*innen beim Abnehmen zu unterstützen. Nicht alle Personen müssen bzw. sollen Gewicht verlieren. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen kann dies zu Problemen führen. Wenn Sie abnehmen möchten, sprechen Sie bitte vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.[1, S.20]
  • Wenn Sie eine Ernährungs-App verwenden möchten, brauchen Sie oft Vorwissen zum Thema Ernährung. Hier finden Sie gute Informationen: https://gesundheitsfonds-steiermark.at/gesunde-ernaehrung/[1]
  • Ernährungs-Apps bieten oft Unterstützung beim Intervallfasten oder machen sogar Werbung dafür. Es gibt wenig wissenschaftliche Belege für die Wirkung von Intervallfasten. Bevor Sie damit beginnen, fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt ob diese Ernährungsweise für Sie passt.[1]
  • Wenn Sie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vermuten, kann es hilfreich sein, Ihre Ernährung in einer App zu dokumentieren. Dies sollten Sie jedoch nicht dauerhaft machen, weil das dauerhafte Aufzeichnen von Lebensmitteln eine Essstörung begünstigen kann.[1]
  • Manchmal gibt es die Möglichkeit, über eine App Kontakt zu Fachpersonen wie zum Beispiel Diätolog*innen aufzunehmen. Dies kann eine gute Unterstützung darstellen.[1]

  • Schrittzähler-Apps können dabei unterstützen, sich im Alltag mehr zu bewegen. Dafür ist meist kein Vorwissen notwendig. Gehen kann viele Vorteile für die Gesundheit haben. Mehr dazu lesen Sie auch auf www.diebewegungsrevolution.at.[1, S.20f]
  • Bei Apps, die beim Training unterstützen, sollten Sie Vorwissen haben, um eine falsche Ausführung der Übungen zu vermeiden.[1]
  • Manchmal werden in Bewegungs-Apps Behauptungen aufgestellt, für die es keine oder nicht ausreichende wissenschaftliche Belege gibt.[1]

  • Apps zum Überprüfen von Beschwerden werden auch Symptomchecker-Apps genannt.
  • Symptomchecker-Apps arbeiten mit umfassenden Fragebögen. Anhand Ihrer Antworten versucht die App, mögliche Diagnosen für Ihre Beschwerden zu finden. Es gibt keine Garantie für die Richtigkeit der Informationen in Symptomchecker-Apps. Wenn Sie Beschwerden haben und wissen möchten, woher diese kommen, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.[1, S.22]
  • Es kann sinnvoll sein, Ihre Beschwerden in einer App zu dokumentieren, wenn Sie die Ursache für ein gesundheitliches Problem finden möchten.[1]
  • Die Gesundheitsinformationen in Symptomchecker-Apps sind teilweise sehr umfangreich und schwierig zu verstehen.[1]

  • Es gibt unterschiedliche Apps zur Unterstützung der psychischen Gesundheit. Zum Beispiel Apps, die bei Entspannungsübungen unterstützen. 
  • Viele dieser Apps sind nur in englischer Sprache verfügbar.[1, S.21]
  • Einige Apps verbinden spielerische Elemente mit Wissensvermittlung. Das nennt man Gamification. Gamification ist nicht für alle Menschen geeignet.[1]
  • Apps, die dabei unterstützen, Tagebuch über die eigenen Gefühle zu führen, können Ihre psychische Gesundheit unterstützen.[1]
  • Um alle Funktionen nutzen zu können, braucht man häufig ein kostenpflichtiges Abo.[1]

Wir haben im Oktober 2023 40 Gesundheits-Apps untersucht, davon jeweils 10 Apps in den folgenden Kategorien:[3]

  • Ernährung
  • Bewegung
  • Symptomchecker
  • Mentale Gesundheit

Die Apps wurden anhand von 37 Kriterien beurteilt.

Folgende Nachteile sind uns aufgefallen: [3]

  • Viele Apps haben kein gesetzlich vorgeschriebenes Impressum oder es ist nur schwer zu finden. Das Impressum ist wichtig, damit Sie als Nutzer*in herausfinden können, wer für den Inhalt der App verantwortlich ist und wie Sie den*die Hersteller*in kontaktieren können.
  • Apps, die in mehreren Ländern verfügbar sind, erlauben oft die Weitergabe von Daten an Dritte. Das heißt, es kann sein, dass Ihre Daten auch außerhalb der Europäischen Union (EU) gespeichert werden. Dort können andere Datenschutzgesetze gelten. Diese sind oft nicht so streng wie in der EU (z.B. in den USA).
  • Meistens wird nicht auf die Sensibilität von Gesundheitsdaten hingewiesen.
  • Es gibt Behauptungen in den Apps, für die es keine wissenschaftlichen Belege gibt. Zum Beispiel „Yoga zum Abnehmen“ oder „Menstruationskrämpfe lindern durch Atmen“.
  • Viele Apps können nur mit kostenpflichtigem Abo vollumfänglich genutzt werden.

Anhand unserer Bewertung und einer Einschätzung von Fachexpert*innen entspricht keine der ausgewählten Apps voll und ganz den Kriterien. Folgende Apps sind positiv aufgefallen:

Kategorie Ernährung

Die App feastr basiert auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Es gibt Warnhinweise für Personen mit bestimmten Erkrankungen oder Lebensumständen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die App hat ein gesetzlich vorgeschriebenes Impressum. Die App ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und für Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Essstörungen geeignet.[3][Buchta]

Auch die App My Swiss Food Pyramid hat in der Bewertung gut abgeschnitten. Sie lernen die Schweizer Lebensmittelpyramide kennen, können ein Ernährungstagebuch führen und bekommen Rückmeldungen dazu. Die App arbeitet mit dem Modell des „Optimalen Tellers“ und gibt Tipps zu Mahlzeiten, Lagerung, Hygiene und weiteren Themen. Die App ist kostenfrei und funktioniert ohne Registrierung.[3][Buchta]

Kategorie Bewegung

Die App StepsApp fokussiert auf das Zählen von Schritten. Es gibt klare und verständliche Datenschutzerklärungen. Der Hersteller der App ist ein österreichisches Unternehmen mit Sitz in Graz. Es braucht kein Vorwissen, um diese App zu nutzen. Damit ist die App grundsätzlich für alle Menschen geeignet.[3][Bencic]

Symptomchecker

Die App Ada – Check deine Gesundheit stellt Fragen zu Beschwerden. Mit Hilfe eines medizinischen Wörterbuchs werden die Antworten ausgewertet und mögliche Ursachen und Diagnosen angezeigt. Ada betont, keine medizinischen Diagnosen zu stellen. Die App weist passend auf Notfälle hin. Die Gesundheitsinformationen sind sehr umfangreich. Es ist kein Vorwissen notwendig. Für Kinder unter 16 Jahren ist die App nicht geeignet.[3][Wolfbauer]

Mentale Gesundheit

In der App Breeze: Mental Health gibt es ein umfangreiches Angebot an Kursen, Tests und Check-Ups zum Thema psychische Gesundheit. Es ist detailliert beschrieben, was in den Kursen angeboten wird und was die Ziele sind. Die App beinhaltet einen täglichen Stimmungstracker. Die App ist nur in englischer Sprache verfügbar. Für viele Funktionen ist jedoch die Premium-Version der App notwendig. Diese kostet € 8,99 pro Woche.[3][Kindermann-Schön]

Zahlen und Daten

Wir wollten wissen, warum und wofür Menschen Gesundheits-Apps verwenden. Deshalb haben wir 414 erwachsene Menschen in Österreich befragt. Die Befragung hat folgende Ergebnisse gebracht:

  • 22 % der Befragten gaben an, dass sie mindestens einmal pro Woche eine Gesundheits-App verwenden.[1, S.32]
  • Am häufigsten werden Gesundheits-Apps zur Unterstützung bei körperlicher Aktivität verwendet. Das gaben 38 % der Befragten an.[1, S.32]
  • Der zweitwichtigste Grund für die Nutzung einer Gesundheits-App ist das Erreichen individueller Ziele bezgl. Gewichtsmanagement, also Abnehmen oder Zunehmen.[1, S.54]
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen finden die Funktionen von Gesundheits-Apps wichtiger als Menschen, die nicht chronisch krank sind.[1, S.25]
  • Viele Teilnehmer*innen der Befragung empfinden Werbeeinschaltungen in Gesundheits-Apps als störend.[1, S.37]
  • Die Befragten finden es wichtig, dass Gesundheits-Apps keine kommerziellen Interessen verfolgen, also dass die Betreiber*innen der App Geld verdienen wollen.
  • Den Befragten ist wichtig, dass die Apps von anderen Nutzer*innen gut bewertet sind. 
  • Die Mehrheit der Befragten (63%) ist NICHT bereit, für eine Gesundheits-App etwas zu bezahlen.[1, S.52] 
Icons zu den Ergebnissen der Befragung bzgl. Gesundheits-Apps
Hier finde ich weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Gesundheits-Apps finden Sie hier:

Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)

Expert*innen:

  • Das Projektteam des AIT Austrian Institute of Technology GmbH unter der Projektleitung von DI (FH) Angelika Rzepka, MPH (Durchführung der Evaluierung der Gesundheits-Apps und Entwicklung der Checkliste) 
  • Katharina Buchta (fachliche Einschätzung der Apps in der Kategorie Ernährung)
  • Lukas Bencsics, MA BSc (fachliche Einschätzung der Apps in der Kategorie Bewegung)
  • MMag.a Elisabeth Kindermann-Schön (fachliche Einschätzung der Apps in der Kategorie Mentale Gesundheit)
  • Dr.in Eva Wolfbauer (fachliche Einschätzung der Apps in der Kategorie Symptomchecker)

Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.

Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden.
Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.

Quellen: 

[1] App-Evaluierung: Endbericht inkl. Bewertungskriterien, Bewertung des Mehrwerts und Evaluierung der Bewertungskriterien. AIT Austrian Institute of Technology GmbH, 2023, https://www.gesund-informiert.at/sites/default/files/downloads/GFSTMK30_App_Evaluierung_Endbericht_J%C3%A4nner_2024.pdf

[2] Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA): Apps auf Rezept. Bundesministerium für Gesundheit, 2021, https://gesund.bund.de/digitale-gesundheitsanwendungen-diga

[3] App-Evaluierung. Ergebnispräsentation am 23.10.2023. AIT Austrian Institute of Technology GmbH, 2023.

[4] Welche Gesundheits- und Fitness-Apps nutzen Sie?. Statista. 2024. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1287384/umfrage/umfrage-zur-nutzung-von-gesundheits-und-fitness-apps-in-oesterreich/#:~:text=Am%20beliebtesten%20unter%20den%20Tracking,Gesundheits%2D%20oder%20Fitness%2DApp

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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