Eltern-Kind-Pass Was sollen wir rund um die Geburt wissen?
Eine Schwangerschaft ist immer aufregend und bringt das gewohnte Leben ganz schön durcheinander. Jede Mutter und jeder Vater wünscht sich vor allem eines: Ein gesundes und glückliches Kind. Und da gibt es natürlich viele Fragen: Ist mit dem Baby alles in Ordnung? Entwickelt es sich gut? Wann muss ich zur Ärztin oder zum Arzt? Welche Untersuchungen muss ich machen? Der Eltern-Kind-Pass begleitet werdende Eltern von der Schwangerschaft bis zum fünften Lebensjahr des Kindes.
In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Eltern-Kind-Pass. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Ihre Gesundheit und die Ihres Babys während der Schwangerschaft zu fördern. Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen zum Eltern-Kind-Pass finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
- Der Eltern-Kind-Pass ist ein Vorsorgeprogramm für Schwangere und Kleinkinder (bis fünf Jahre).
- Er beinhaltet 15 Untersuchungen. Ziel ist, Probleme so früh wie möglich zu erkennen und schnell zu behandeln, damit Mutter und Kind gesund bleiben.
- Alle Ergebnisse der Untersuchungen werden in den Eltern-Kind-Pass eingetragen. Zum Beispiel: Lage, Gewicht, Größe des Babys, Blutgruppe und Blutzuckerwert der Mutter.
- Der Eltern-Kind-Pass ist kostenlos und nicht verpflichtend. Er ist Voraussetzung für verschiedene Sozialleistungen.
- Damit Sie das Kinderbetreuungsgeld in voller Höhe bekommen, müssen Sie alle Untersuchungen in der Schwangerschaft und bis zum 14. Lebensmonat des Kindes machen.
- Wenn Sie sich mit der Schwangerschaft und mit dem neuen Alltag mit Kind überfordert fühlen, gibt es das Angebot „Frühe Hilfen“. Es ist freiwillig, vertraulich und kostenlos!
Ja, der frühere Mutter-Kind-Pass heißt seit Jänner 2024 Eltern-Kind-Pass. Der Eltern-Kind-Pass wird bis zum Jahr 2026 laufend weiterentwickelt. In den kommenden Jahren werden auch zusätzliche Leistungen in das Vorsorgeprogramm aufgenommen. Dann soll es eine psychosoziale Beratung zu Beginn der Schwangerschaft, eine zweite freiwillige Hebammenberatung vor der Geburt und die Möglichkeit für weitere Untersuchungen des Babys geben (zum Beispiel Hörscreening). Auch zusätzliche Labor-Untersuchungen sowie eine Ernährungs- und Gesundheitsberatung für Schwangere, Stillende und junge Eltern sind geplant [4] .
Gesundheits-Tipps während der Schwangerschaft
- Machen Sie täglich zirka 30 Minuten mäßige körperliche Bewegung wie zum Beispiel schnelles Spazieren oder Schwimmen [8].
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung. Tipps für die Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit gibt das Programm „Richtig essen von Anfang an“.
- Trinken Sie ausreichend: Mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag. [9]
- Trinken Sie keinen Alkohol! [9]
- Rauchen Sie nicht! [9]
Tipps für eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit gibt die Initiative „Richtig essen von Anfang an!“:
- 2019 kamen in der Steiermark 10.970 Kinder zur Welt, davon waren 5.396 Mädchen und 5.574 Buben. [10]
- Zirka eine von 100 Schwangeren in der Steiermark war 2022 unter 20 Jahre alt und ungefähr 5 von 100 schwangeren Frauen waren über 40 Jahre alt. [10]
- 41 von 100 schwangeren Frauen haben 2022 die kostenlose Hebammenberatung aus dem Eltern-Kind-Pass-Programm in Anspruch genommen. [10]
Unterstützung und Begleitung vor und nach der Schwangerschaft
Hebammen unterstützen und beraten Sie während der Schwangerschaft, der Geburt, dem Wochenbett, beim Stillen und bei allen Fragen zum Baby. Mit dem Eltern-Kind-Pass ist eine Beratungsstunde kostenlos.
Die Frauenärztin und der Frauenarzt beraten Sie während der Schwangerschaft, Geburt und in der Zeit danach.
Frühe Hilfen richten sich an Eltern oder Familien, die das Gefühl haben, im Alltag mit dem Kind überfordert zu sein und sich Unterstützung wünschen. Die Angebote umfassen praktische Hilfen, Beratung und Begleitung während der Schwangerschaft und für Kinder bis drei Jahre. Das Angebot ist freiwillig, vertraulich und kostenlos!
Michaela ist mit dem ersten Kind schwanger. Sie freut sich sehr, endlich den Eltern-Kind-Pass in ihren Händen zu halten. Durch die kostenfreien Untersuchungen weiß sie, wann der wahrscheinliche Geburtstermin ist, welche Blutgruppe sie hat und ob das Kind entsprechend entwickelt ist. Sie nimmt auch die eine Stunde Hebammenberatung zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche in Anspruch. Weil sie viele Fragen zum Stillen hat, möchte sie die Hebamme nochmals treffen und weiß, dass dadurch für sie Kosten entstehen.
Detaillierte Informationen zum Eltern-Kind-Pass finden Sie auf der Webseite von GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs.
Sie haben Fragen zum Kinderbetreuungsgeld? Hier finden Sie Antworten!
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bietet ausführliche Informationen zu allen Untersuchungen, die im Eltern-Kind-Pass vorgesehen sind.
Hier können Sie die nächsten Impftermine und Eltern-Kind-Pass-Termine in der Schwangerschaft oder für Ihr Kind berechnen. Stellen Sie dazu das berechnete Geburtsdatum oder das Geburtsdatum des Kindes ein und drücken Sie die Schaltfläche „Nächsten MKP- und Impf-Termin berechnen“.
Hier finden Sie Informationen zu den Eltern-Kind-Pass-Stellen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).
- Broschüren und Grafiken in Englisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Türkisch mit Tipps für Schwangere und Stillende finden Sie auf der Seite von „Richtig essen von Anfang an!“
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Expert*innen (Podcast):
- Dr.in Heidelinde Jakse, Österreichische Gesundheitskasse
- Petra Wielender, BA, MPH Gesundheitsfonds Steiermark
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
[1] Geburt und Kind, Österreichische Gesundheitskasse (Hrsg.), k.J., https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.867302&portal=oegkportal
[2] Kinderbetreuungsgeldsysteme, Bundeskanzleramt (Hrsg.), k.J., Kinderbetreuungsgeldsysteme - Bundeskanzleramt Österreich
[3] Kinderbetreuungsgeld, Bundesarbeiterkammer (Hrsg.), k.J., Das Kinderbetreuungsgeld | Arbeiterkammer
[4] Eltern-Kind-Pass, Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Hrsg.), 2024, Eltern-Kind-Pass (sozialministerium.at)
[5] Energie- und Nährstoffbedarf, Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) (Hrsg.), k.J., https://www.richtigessenvonanfangan.at/expertinnen/ernaehrung/in-schwangerschaft-und-stillzeit/energie-und-naehrstoffbedarf/
[6] Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen in der Schwangerschaft. Bundesministerium für Finanzen (Hrsg.), 2023, Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen in der Schwangerschaft (oesterreich.gv.at)
[7] Der Eltern-Kind-Pass auf einen Blick. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (Hrsg.), 2023, Eltern-Kind-Pass: Untersuchungsprogramm | Gesundheitsportal
[8] Bewegung in der Schwangerschaft. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) (Hrsg.), k.J., Bewegung in der Schwangerschaft (richtigessenvonanfangan.at)
[9] Ernährung in der Schwangerschaft. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (Hrsg.), 2020, Ernährung in der Schwangerschaft | Gesundheitsportal
[10] Geburten. Gesundheitsbericht Steiermark. Gesundheitsfonds Steiermark (Hrsg.), 2024, Geburten - Gesundheitsbericht Steiermark (gesundheitsbericht-steiermark.at)