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Nackenschmerzen Was tun?

Nackenschmerzen sind weit verbreitet. Häufig vergehen die Beschwerden wieder von selbst. Manchmal bleiben sie auch länger oder kommen immer wieder. Oft sind die Ursachen für die Schmerzen nicht leicht zu erkennen [1].

In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Nackenschmerzen. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Nackenschmerzen zu vermeiden. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen! 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Einer von drei Erwachsenen hat einmal im Jahr mit Nackenschmerzen zu tun [2].
  • Nackenschmerzen kommen sehr häufig vor und verschwinden nach einer Weile von selbst wieder [2].
  • Oft sind überlastete Muskeln und Sehnen die Ursache [3].
  • Nackenschmerzen klingen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab  [2].
  • Bei starken Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel, Lähmungs-Erscheinungen oder tauben Händen und/oder Beinen sollten Sie rasch zur Ärztin oder zum Arzt gehen!  [2]
11.07.2023
Folge Nackenschmerzen: Gefährlich oder unbedenklich?
In dieser Folge erklären Anja Mandl und Bianca Heppner vom Gesundheitsfonds Steiermark, wann Sie zum Arzt oder zur Ärztin gehen sollten, wie Sie Nackenschmerzen vorbeugen können, ob Wärme hilft und welche Übungen helfen können, die Schmerzen zu lindern.
Häufige Fragen

Treten Nackenschmerzen plötzlich und ohne erkennbare Ursache auf (wie zum Beispiel ein Schleudertrauma, ein Bandscheibenvorfall oder Entzündungen), kann das sehr unterschiedliche Auslöser haben [1].

Dazu gehören:

  • zu viel oder zu wenig Bewegung [1],
  • anhaltender Stress [1],
  • schwere körperliche Arbeit [1],
  • Fehlhaltungen am Arbeitsplatz [1],
  • Übergewicht [1],
  • Schwangerschaft [1].

Manche Menschen leiden auch unter Zugluft oder einer schlechten Schlafhaltung [1].

Schmerzmittel können die Beschwerden vorübergehend etwas lindern. Besonders bei längerer Anwendung können sie aber - manchmal auch schwere - Nebenwirkungen haben. Darum sollten Sie Schmerzmittel nur für kurze Zeit und nach ärztlicher Abklärung einnehmen [1]


Ob Salben und Medikamente zur Entspannung der Muskulatur helfen, ist nicht ausreichend untersucht [1].

Spritzen zur Schmerzlinderung werden bei Nackenschmerzen nicht empfohlen [1]

  • Physiotherapie kann bei Nackenschmerzen helfen. Davor sollte eine eingehende Untersuchung stattfinden, damit ernsthafte Erkrankungen nicht übersehen werden [1].
  • Studien zeigen, dass die Kombination von manueller Therapie und aktiven Übungen wirksamer ist, als nur eine dieser Maßnahmen allein. Die manuelle Therapie arbeitet mit speziellen Handgriffen und Techniken, um die Beweglichkeit zu steigern und und Schmerzen zu lindern [1].
  • Bei Nackenschmerzen, die lange anhalten oder häufig auftreten, kann ein spezielles Kraft‐ und Ausdauertraining helfen. Unter Anleitung einer Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten kann dieses Training erlernt werden [1].
  • Auch Wärmepflaster und Auflagen können angenehm sein. Unklar ist, ob sie auch nachhaltig den Schmerz lindern können [1].
  • Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass das Tragen einer Halskrause bei der Behandlung von Nackenschmerzen hilft [1].
Was kann ich selbst tun

Nackenschmerzen vorbeugen

  • Vermeiden Sie so gut es geht Stress und Lärm  [1].
  • Achten Sie auf ein angenehmes Raumklima, regelmäßige Frischluft und gute Lichtverhältnisse [1].
  • Sorgen Sie für eine gute und für Sie angenehme Haltung bei der Arbeit. Wechseln Sie öfter die Position. Besonders bei schwerer oder einseitiger körperlicher Belastung ist Vorsicht geboten [1].
  • Wenn Sie viel am Computer arbeiten, sollte die Höhe des Bildschirms und des Schreibtisches eine entspannte Arbeitshaltung möglich machen [1].
  • Achten Sie auf einen guten Schlaf [1].
  • Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass regelmäßige Übungen dabei helfen können, Nackenschmerzen vorzubeugen [1].

 

Das hilft bei Nackenschmerzen

  • In vielen Fällen vergehen Nackenschmerzen nach einiger Zeit von selbst [1]
  • Bleiben Sie in Bewegung! Empfohlen werden leichte körperliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Gehen [1].
  • Versuchen Sie, einseitige Belastungen am Arbeitsplatz zu vermeiden oder auszugleichen [1].
Mythen

Nackenschmerzen: Was hilft wirklich und was nicht?

 

Mythos 1: Wärmepflaster mit Chili helfen bei Nackenschmerzen. 

Das stimmt wahrscheinlich nicht. Die Studien zur schmerzlindernden Wirkung von Wärmepflastern ist widersprüchlich und generell nicht gut erforscht. Teilweise sind die Studien wegen grober wissenschaftlicher Mängel nicht aussagekräftig. Mehr dazu können Sie hier nachlesen [4].

 

Mythos 2: Schröpfen lindert chronische Nackenschmerzen.

Nach der traditionellen chinesischen Medizin sollen kugelförmige Gläser, die mit Unterdruck an der Haut angesaugt werden, Schmerzen lindern können. Die Rede ist vom sogenannten „Schröpfen“. Doch stimmt das wirklich? Bisher finden sich keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien, die eine Wirkung belegen können. Lesen Sie hier mehr dazu [5]

Rat und Hilfe

Bei diesen Anzeichen sollten Sie sofort ärztliche Hilfe holen

  • Nackensteifigkeit mit Fieber und / oder Krankheitsgefühl [1]
  • Probleme beim Wasserlassen oder mit dem Stuhlgang [1]
  • starke Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel oder Sehstörungen [1]

 

Auch in folgenden Fällen sollten Sie ärztliche Hilfe suchen: 

  • Schmerzen nach einem Unfall [1]
  • gleichbleibend starke Schmerzen in Ruhe und bei Bewegung [1]
  • unerklärlicher Gewichtsverlust, Fieber oder Schüttelfrost [1]
  • Nervenstörungen und Lähmungserscheinungen, wie z.B. Ameisenlaufen oder Probleme, den Arm oder die Finger zu bewegen [1]
  • Kribbeln, häufig eingeschlafene Händer oder Beine [1]
  • Schwäche in den Beinen und Probleme mit dem Gleichgewicht beim Gehen [1]

 

Nur sehr selten weisen Nackenschmerzen auf eine ernsthafte Erkrankung oder einen Notfall hin. Oft ist es allerdings schwierig, die Ursachen eindeutig festzustellen. Daher ist es wichtig, schwerwiegende Erkrankungen (zum Beispiel Entzündungen, Gefäßrisse oder einen massiven Bandscheibenvorfall) auszuschließen [1].

Weil wir viel Zeit in der Arbeit verbringen, können durch die Arbeit ausgelöste Belastungen wie zum Beispiel langes Sitzen oder Stehen Nackenschmerzen auslösen. 

Besprechen Sie Belastungen am Arbeitsplatz mit einer Arbeitsmedizinerin oder einem Arbeitsmediziner oder mit Ihrer Physiotherapeutin beziehungsweise Ihrem Physiotherapeuten [1].

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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