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Rückenschmerzen Wie kann ich tun?

Rückenschmerzen sind meistens ungefährlich und hören von alleine wieder auf. Jedoch können sie immer wieder kommen oder auch über mehrere Monate anhalten. Dann spricht man von chronischen Rückenschmerzen. 
Wenn man von Rückenschmerzen spricht, sind Schmerzen im unteren Rücken gemeint. Schmerzen in diesem Bereich zählen zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung. Doch was hilft wirklich dagegen[1]?

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Rückenschmerzen beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Rückenschmerzen zu verhindern oder zu lindern. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Man unterscheidet plötzliche (akute) und dauerhafte (chronische) Rückenschmerzen[1].
  • Plötzliche Rückenschmerzen verschwinden meistens nach einiger Zeit von selbst[1]
  • Dauern die Schmerzen länger als 12 Wochen, spricht man von chronischen (dauerhaften) Rückenschmerzen[3].
  • Stress und seelische Probleme können bei dauerhaften Rückenschmerzen eine Rolle spielen[10]
  • Bewegung kann Rückenschmerzen vorbeugen[1]
  • Bettruhe kann schaden und die Schmerzen verstärken[5]!
  • Schmerzen im oberen Rücken, also im Schulter- oder Nackenbereich, zählen nicht zu Rückenschmerzen[1]. Lesen Sie mehr dazu in unserem Gesundheitsthema Nackenschmerzen.
     
02.12.2024
Folge #60 Rücken: Was kann ich bei Schmerzen tun?
In dieser Folge erklärt Dr. Michael Kern, Oberarzt im KH der Elisabethinen in Graz, ob Ruhe oder Bewegung gescheiter ist, wann eine Wärmeflasche hilfreich sein kann und was die Schwiegermutter mit dem Rücken zu tun hat.
Häufige Fragen

Wenn Rückenschmerzen plötzlich auftreten und keine bestimmte Ursache festgestellt werden kann, spricht man von unspezifischen Rückenschmerzen[1].
Wenn die Schmerzen durch eine Krankheit ausgelöst werden, spricht man von spezifischen Rückenschmerzen. 

Außerdem kann man noch zwischen akuten und chronischen Rückenschmerzen unterscheiden: 

  • Wenn die Schmerzen kürzer als 6 Wochen andauern, handelt es sich um akute Rückenschmerzen[3]
  • Wenn die Schmerzen länger als 12 Wochen anhalten, spricht man von chronischen Rückenschmerzen[3]
     

Rückenschmerzen sind häufig die Folge von zu wenig Bewegung[1]

Weitere Ursachen können eine Abnützung der Wirbelsäule oder eine Fehlbelastung sein. Zum Beispiel falsches oder schweres Heben, zu langes Sitzen oder eine schlecht trainierte Muskulatur können Schmerzen in diesem Bereich verursachen[1]

Bei chronischen Rückenschmerzen können auch Stress, Depressionen oder berufliche Überlastung eine Rolle spielen. Außerdem können Krankheiten wie Osteoporose, ein Bandscheibenvorfall oder Erkrankungen der Geschlechts- oder Bauchorgane der Auslöser dafür sein[1]

Auch ein Hexenschuss kann starke Schmerzen im unteren Rücken auslösen[1]. Dabei treten die Schmerzen meist ganz plötzlich durch eine bestimmte Bewegung auf. 

Übergewicht belastet die Wirbelsäule und kann Rückenschmerzen verursachen[1]
 

Wenn Sie Schmerzen im Bereich zwischen den Rippen und den Hüften[9], also im unteren Rücken haben, sind das typische Beschwerden für Rückenschmerzen. 

Oft bekommt man gleichzeitig starke Muskelverspannungen was dazu führen kann, dass man unbeweglicher wird[9]

Manchmal kann es vorkommen, dass die Schmerzen bis in die Beine ziehen. Häufig wird das durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst. Wenn Rückenschmerzen bis in die Beine ziehen bezeichnet man das umgangssprachlich als „Ischias“[9].
 

  • Das Wichtigste vorab: Bleiben Sie in Bewegung! Bewegung kann Rückenschmerzen verhindern und auch bestehende Schmerzen verbessern. 
  • Ausdauertraining, wie zum Beispiel Spazierengehen oder Laufen sind wichtig. Auch Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Gewichten ist wichtig, um Ihre Muskeln zu kräftigen[1]
  • Regelmäßiges Aufstehen und auflockernde Übungen während einem langen Tag am Schreibtisch sind sehr wichtig! Ein passender Stuhl am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Faktor, um Rückenschmerzen vorzubeugen[1]
  • Richtiges Tragen und Heben sind ebenfalls sehr wichtig! Achten Sie auf einen breiten Stand. Ihr Oberkörper sollte aufrecht und der Bauch angespannt sein. Am besten mit gebeugten Knien heben und die Last möglichst nah am Körper tragen[1]
  • Medikamente gegen Rückenschmerzen können als zusätzliche Unterstützung genommen werden. Besprechen Sie das jedenfalls vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt  
     
Was kann ich selbst tun
  • Regelmäßig bewegen
    Bewegung lindert Rückenschmerzen. Expert*innen empfehlen vor allem Schwimmen, Radfahren oder Wandern[5].
  • Langes sitzen vermeiden
    Wenn Sie lange sitzen, ist es wichtig, regelmäßig die Position zu wechseln, aufzustehen, sich zu strecken oder ein paar Schritte zu gehen[5].
  • Schmerzen beobachten
    Wenn die Schmerzen länger als 6 Wochen anhalten und zusätzliche Beschwerden dazukommen, kann es hilfreich sein, ärztlichen Rat einzuholen[5]. Gehen Sie unbedingt zum Arzt / zur Ärztin, wenn zu den Schmerzen auch Lähmungserscheinungen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang oder Taubheitsgefühle hinzukommen.
  • Wärme tut gut
    Wärmeflaschen, Wärmepflaster oder -kissen können gegen plötzliche Schmerzen im unteren Rücken helfen[9].
  • Auflockernde Übungen machen 
    Die sogenannte „Stufenlagerung“ kann bei starken Schmerzen guttun: legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie die Unterschenkel auf eine Ablage, zum Beispiel auf einen Sessel, sodass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel erzeugen[9].
  • Auflockernde Übungen machen 
    Die sogenannte „Stufenlagerung“ kann bei starken Schmerzen guttun: legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie die Unterschenkel auf eine Ablage, zum Beispiel auf einen Sessel, sodass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel erzeugen[9].  

 

Holzfigur liege am Boden mit hochgelagerten Füßen und praktiziert die Stufenlagerung
Video

 

In diesem Video wird erklärt, wie es zu unspezifischen Rückenschmerzen kommen kann und wie ein Gespräch bei der Ärztin oder beim Arzt ablaufen könnte. 

Mythen

Mythos 1: Yoga hilft bei chronischen Rückenschmerzen.

Bisherige Studien zeigen, dass Yoga-Übungen chronische Rückenschmerzen nicht lindern können. Zumindest nicht, wenn es die einzige Bewegungsform ist, die man macht. Es ist jedoch wissenschaftlich belegt, dass regelmäßiger Sport, zum Beispiel Stabilisierungs- und Kräftigungsübungen, die Schmerzen lindern und vorbeugen kann. Mehr dazu lesen Sie hier: Unterer Rücken: Yoga wohl unwirksam bei Rückenschmerzen (medizin-transparent.at)[6]

Mythos 2: Kinesiotapes helfen bei Rückenschmerzen. 

Möglicherweise nicht. Nur wenige Studien haben bisher die Wirksamkeit von Kinesiotapes bei Rückenschmerzen untersucht. Insgesamt zeigt sich, dass die bunten Pflaster möglicherweise nicht wirksam sind. Die Ergebnisse sind noch nicht gut abgesichert, weil die Studien nicht gut miteinander vergleichbar sind. Hier lesen Sie mehr dazu: https://medizin-transparent.at/kinesio-tape-ruecken/[7]

Mythos 3: Helfen Klangschalen gegen Rückenschmerzen?

Ein Forschungsteam hat dazu eine Studie durchgeführt und berichtete: die Töne der Klangschale haben keine schmerzlindernde Wirkung! Mehr Informationen über die Studie finden Sie unter: Klangschalen gegen Schmerzen eher nutzlos (medizin-transparent.at)[8]
 

Rat und Hilfe
Ein Beispiel

Ein persönlicher Erfahrungsbericht von Fatma Loose. Sie erzählt, wie sie mit den dauerhaften Rückenschmerzen umgeht und welche Bewegungen ihr gut tun. 

Gute Informationen in anderen Sprachen

Informationen über Rückenschmerzen in englischer Sprache:
Acute Back Pain (englisch)

Rückenschmerzen in leichter Sprache: 
Rückenschmerzen einfach erklärt | Gesundheitsportal
 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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