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Gesundheitsbericht Steiermark Wie gesund sind die Steirerinnen und Steirer?

Alle fünf Jahre gibt es einen neuen Gesundheitsbericht für die Steiermark. Im Gesundheitsbericht wird abgebildet, wie gesund die Steirerinnen und Steirer sind und was sie tun, damit sie gesund bleiben. Die gute Nachricht: Die Steirerinnen und Steirer dürfen sich über eine gute und steigende Lebenserwartung freuen. Nicht alle verbringen ihre Lebensjahre jedoch bei guter Gesundheit. Viele Menschen in der Steiermark sind zu dick, bewegen sich zu wenig und leiden unter psychischen Belastungen.

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Gesundheitsbericht für die Steiermark beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können und wie Sie den Gesundheitsbericht für Ihre Fragen individuell nutzen. Wir klären über die Fakten zur Gesundheit der Steirerinnen und Steirer auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Alle fünf Jahre gibt es einen neuen Gesundheitsbericht für die Steiermark.
  • Darin werden der Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Steirerinnen und Steirer dargestellt.
  • Seit vielen Jahren steigt die Lebenserwartung: Steirische Männer werden durchschnittlich 80 Jahre alt und steirische Frauen werden sogar knapp 85 Jahre alt.
  • Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass nur rund 63 Jahre bei Männern beziehungsweise 62 Jahre bei Frauen in guter Gesundheit erlebt werden.
  • Die steirischen Gesundheitsziele setzen hier an. Ziel ist es, allen Menschen in der Steiermark ein möglichst gutes gesundheitliches Umfeld zu bieten und das Bewusstsein der Steirerinnen und Steirer für ihre eigene Gesundheit zu stärken.
26.11.2021
Folge #5 Der Gesundheitsbericht 2020: Wie gesund sind die Steirerinnen und Steirer?
Alle fünf Jahre gibt es einen neuen Gesundheitsbericht für die Steiermark. Im Gesundheitsbericht wird anhand von Daten abgebildet, wie gesund die Steirerinnen und Steirer sind und was sie tun, damit sie gesund bleiben. Gast: Dr.in Birgit Gossar-Summer, Gesundheitsfonds Steiermark
Häufige Fragen

Im Gesundheitsbericht werden der Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Steirerinnen und Steirer dargestellt. Also wie gesund die Menschen sind und was sie tun, um gesund zu bleiben beziehungsweise nicht krank zu werden.

Die vielen Daten und Analysen sind für den Gesundheitsfonds Steiermark eine wichtige Grundlage, um neue Strategien und Programme zur Förderung der Gesundheit und zur Gesundheitsversorgung zu planen oder umzusetzen.

Mit den Zahlen aus dem Gesundheitsbericht bekommt man einen guten Überblick über die Entwicklung der Bevölkerung (Demografie) sowie über Gesundheit und Krankheit der Steirerinnen und Steirer. Daraus kann der Gesundheitsfonds Steiermark ableiten, ob die Gesundheitsziele erreicht werden.

Die Gesundheitsziele bilden die Grundlage für die Gesundheitsversorgung und die Gesundheitsförderung in der Steiermark.

Die Gesundheitsziele sollen die Steirerinnen und Steirer dabei unterstützen, möglichst lange gesund zu bleiben – körperlich, seelisch und sozial. Sie orientieren sich an den Stärken und Ressourcen der Menschen, damit sie Verantwortung für ihre eigene Gesundheit wahrnehmen können.

Weitere Informationen zu den Gesundheitszielen finden Sie hier.

Die Gesundheitsziele wollen durch unterschiedliche Maßnahmen

  • gesunde Lebensverhältnisse schaffen (zum Beispiel in der Arbeit, in der Schule und zu Hause),
  • Rahmenbedingungen für ein gesundes Leben schaffen (zum Beispiel Bewusstsein für gesundes Essen, für wenig Alkohol und mehr Bewegung) und
  • das Gesundheitssystem gesundheitsförderlich gestalten (für Mitarbeitende und Patientinnen und Patienten).

Alle Ergebnisse im Gesundheitsbericht werden nach Regionen, nach Alter, Geschlecht, Bildung und im zeitlichen Verlauf abgebildet. Die Daten für den Gesundheitsbericht sind aus dem Jahr 2019 oder früher, je nach Verfügbarkeit.

Allgemeine demografische Daten werden zum Stichtag 01.01.2020 dargestellt. Aus diesem Grund wird auch auf Fragestellungen rund um die COVID-19-Pandemie in diesem Gesundheitsbericht nicht eingegangen.

Die Daten im Gesundheitsbericht Steiermark kommen sowohl aus allgemeinen Statistiken, wie zum Beispiel Daten der Sozialversicherung, als auch aus Gesundheits-, Unfall- und Todesursachen-Statistiken. Manche Daten kommen aus Befragungen und Umfragen, zum Beispiel der Österreichischen Gesundheitsbefragung oder aus Erhebungen im Gesundheitsbereich.

Hier finden Sie die genauen Datenquellen für den Gesundheitsbericht Steiermark 2020.

Unter „vorzeitiger Sterblichkeit“ versteht man Todesfälle von erwachsenen Menschen vor dem 70. Lebensjahr. Die vorzeitige Sterblichkeit weist auf gesundheitliche Belastungen und Gesundheits-Risiken hin. Viele dieser Fälle gelten als vermeidbar.

Menschen sterben häufig vor dem 70. Lebensjahr auf Grund von Krebs (39,6 Prozent), gefolgt von Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (19,3 Prozent) wie zum Beispiel Herzinfarkte.

Der Gesundheitsbericht 2020 zeigt eine Reihe von Unterschieden im Gesundheitsverhalten von Männern und Frauen:

Frauen in der Steiermark essen mehr Obst als Männer. Frauen essen auch mehr Gemüse. Beim Essen von Fleisch und Wurst ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen relativ groß: 84,8 Prozent der Steirer und 61,7 Prozent der Steirerinnen essen mindestens 3 Mal pro Woche Fleisch und Wurst.

Beim Thema Bewegung in der Freizeit zeigt sich, dass Männer etwas mehr Bewegung machen als Frauen. Jedoch bewegen sich beide Geschlechter zu wenig. Die Empfehlung lautet, dass man sich mindestens 2,5 Stunden in der Woche bewegen sollte. Das tut nicht einmal die Hälfte aller Steirerinnen und Steirer.

Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den befragten Männern und Frauen beim Thema Alkohol. 14,2 Prozent der Steirer und 3,8 Prozent der Steirerinnen gaben an, mindestens 5 Tage pro Woche Alkohol zu konsumieren. Insgesamt waren es in Österreich 13,2 Prozent der Männer und 3,9 Prozent der Frauen, die täglich Alkohol trinken.

Zahlen und Daten

So gesund sind die Steirerinnen und Steirer

 

Fakt 1: Die Lebenserwartung der Steirerinnen und Steirer steigt.

Die steirische Bevölkerung wird älter. Die Lebenserwartung der Männer liegt bei 79,5 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen liegt bei 84,7 Jahren. Nicht alle Lebensjahre werden in guter Gesundheit verbracht: Frauen aus der Steiermark können 63,2 Jahre in (sehr) guter Gesundheit erwarten. Männer aus der Steiermark können 61,8 Jahre in (sehr) guter Gesundheit erwarten.

Gesundheit Steiermark. 79,5 Jahre war die Lebenserwartung der Steirer 2019. 84,7 Jahre war die Lebenserwartung der Steirerinnen 2019.

 

Fakt 2: Immer mehr Menschen in der Steiermark leben allein.

Menschen, die allein leben ("Ein-Personen-Haushalt"), sind häufiger von Einsamkeit betroffen. Das kann die Gesundheit ungünstig beeinflussen. 36,1 Prozent aller Haushalte in der Steiermark sind Ein-Personen-Haushalte. Es leben mehr Frauen als Männer in Ein-Personen-Haushalten (Frauen: 54,1 Prozent, Männer: 45,9 Prozent).

Gesundheit Steiermark: 36,1 Prozent der Haushalte in der Steiermark sind Ein-Personen-Haushalte. 54,1 Prozent sind Frauen, die in Ein-Personen-Haushalten leben.

 

Fakt 3: Die Steirerinnen und Steirer sind besser ausgebildet.

Bildung hat einen sehr hohen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung. Das Bildungsniveau der steirischen Bevölkerung ist in den letzten Jahren gestiegen. Der Anteil der Personen mit niedrigem Bildungsstand nimmt ab. Der Anteil der Personen mit höherem Bildungsstand nimmt zu.

Gesundheit Steiermark: Circa die Hälfte hat eine Lehre oder mittlere Schule abgeschlossen. Circa die Hälfte hat eine Lehre oder mittlere Schule abgeschlossen. Circa ein Viertel haben mindestens einen Maturaabschluss.

 

Fakt 4: Die Lebensqualität in der Steiermark ist sehr gut.

82,9 Prozent der Steirerinnen und 83,9 Prozent der Steirer stufen ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut ein.

Gesundheit Steiermark: 82,9 Prozent der Steirerinnen bewerten ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut. 83,9 Prozent der Steirer bewerten ihre Lebensqualität als gut oder sehr gut.

 

Fakt 5: Die Steirerinnen und Steirer bewegen sich zu wenig.

Nur knapp die Hälfte der Steirerinnen und Steirer zwischen 20 und 65 Jahren bewegt sich in ihrer Freizeit in einem gesundheitsförderlichen Ausmaß. 47,0 Prozent der Steirer und 46,1 Prozent der Steirerinnen erfüllen die Bewegungs-Empfehlungen und bewegen sich mindestens 150 Minuten pro Woche. Das sind weniger Personen als im Jahr 2014.

Gesundheit Steiermark: 47 Prozent der Steirer zwischen 20 und 65 Jahren erfüllen die Empfehlung von mindestens 150 Minuten pro Woche Bewegung. 46,1 Prozent der Steirerinnen zwischen 20 und 65 Jahren erfüllen die Empfehlung von mindestens 150 Minuten pro Woche Bewegung.

 

Fakt 6: Viele Steirerinnen und Steirer sind zu dick und essen zu wenig Obst und Gemüse.

15,3 Prozent der Steirerinnen und Steirer sind adipös, das heißt sie sind krankhaft übergewichtig. Insgesamt sind mehr Männer übergewichtig. 47,5 Prozent der Steirerinnen und Steirer haben 2019 täglich mindestens einmal Obst gegessen. Damit liegt die Steiermark unter dem österreichischen Durchschnitt (49,9 Prozent). 49,2 Prozent der Steirerinnen und Steirer essen täglich Gemüse. Beinahe drei Viertel der Steirerinnen und Steirer (73 Prozent) essen 3 bis 7 Mal pro Woche Fleisch und Wurst. 

 

Fakt 7: In der Steiermark wird weniger geraucht.

Der Anteil der Raucherinnen und Raucher ist etwas gesunken. 2019 gaben 22,3 Prozent der Steirer und 18,5 Prozent der Steirerinnen an, täglich Zigaretten zu rauchen.

 

Fakt 8: Die Steirerinnen und Steirer trinken zu viel Alkohol.

14,2 Prozent der Steirer und 3,8 Prozent der Steirerinnen gaben an, mindestens 5 Tage pro Woche Alkohol zu trinken.

Gesundheit Steiermark: 292 Todesfälle von Steirerinnen und Steirer waren 2019 auf Alkoholkonsum zurückzuführen. 207 dieser Personen starben vor ihrem 65. Geburtstag.

 

Fakt 9: Die seelische Gesundheit in der Steiermark ist gut.

Mehr als drei Viertel (77,0 Prozent) der befragten Steirerinnen und Steirer gaben an, nie aufgrund von Niedergeschlagenheit, Schwermut oder Hoffnungslosigkeit beeinträchtigt zu sein. 18,9 Prozent der Steirerinnen und Steirer fühlen sich an manchen Tagen niedergeschlagen. 1,4 Prozent fühlen sich beinahe an jedem Tag niedergeschlagen.

Gesundheit Steiermark: 77 Prozent der Steirerinnen sind nie aufgrund von Niedergeschlagenheit, Schwermut oder Hoffnungslosigkeit beeinträchtigt. 18,9 Prozent der Steirerinnen und Steirer fühlen sich an manchen Tagen niedergeschlagen.

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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