Schlaganfall Was tun, wenn jede Sekunde zählt?
Jedes Jahr erleiden in der Steiermark über 3.000 Menschen einen Schlaganfall. Im Notfall zählt jede Sekunde. Je schneller eine Patientin oder ein Patient behandelt wird, umso größer ist die Chance, zu überleben und dass keine Behinderungen zurück bleiben. Jeder Mensch kann helfen, wenn eine Person einen Schlafanfall erleidet. Es gibt deutliche Anzeichen, die immer plötzlich auftreten. Wenn Sie Anzeichen bemerken, rufen Sie sofort die Rettung mit der Telefonnummer 144 an! Es gilt: Besser ein Fehlalarm als im Ernstfall Zeit zu verlieren.
In diesem Beitrag werden häufige Fragen beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Schlaganfällen vorzubeugen und wie Sie richtig reagieren, wenn Sie Anzeichen bei sich selbst oder anderen Personen erkennen. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.
- Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall und zählt zu den häufigsten Todesursachen.
- Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung im Gehirn gestört. Dadurch können Schäden in einzelnen Bereichen des Gehirns entstehen.
- Ein Schlaganfall kann jede*n von uns treffen. Ältere Menschen haben ein höheres Risiko.
- Risikofaktoren können außerdem zu wenig Bewegung, Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck sein.
- Der FAST-Test ist ein gutes Hilfsmittel, um Anzeichen zu erkennen.
- Sobald Sie Warnsignale bei sich oder anderen erkennen, rufen Sie sofort den Notruf (144) an!
- Zeit ist entscheidend. Jede Sekunde zählt!
Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung des Gehirns oder einzelner Gehirn-Bereiche plötzlich gestört. Dadurch ist die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen. Gehirnzellen können geschädigt werden oder absterben.
Es gibt verschiedene Ursachen für die gestörte Durchblutung. Die Störung kann durch kleine oder größere Blutgerinnsel im Gehirn ausgelöst werden (hier spricht man vom sogenannten "Hirninfarkt" oder "ischämischen Infarkt"). Eine andere Form des Schlaganfalls ist die Hirnblutung, bei der ein Blutgefäß im Gehirn platzt und Blut ins Gewebe austritt.
So können Sie Ihr Schlaganfall-Risiko reduzieren
- Machen Sie Bewegung, auch im Alltag: zum Beispiel Treppen benutzen, mit dem Rad fahren, spazieren gehen, …
- Rauchen Sie nicht!
- Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie auf weniger Salz und Fett.
- Vermeiden Sie Übergewicht!
- Denken Sie rechtzeitig an Vorsorge-Untersuchungen.
- Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck. Denken Sie an die Einnahme von Medikamenten, die Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen verschrieben hat.
- Trinken Sie weniger Alkohol – achten Sie zum Beispiel auf mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche.
Es ist wichtig, Warnzeichen schnell zu erkennen!
In diesem Video wird der FAST-Test noch einmal erklärt:
Faktencheck Schlaganfall
Mythos 1: Nur ältere Menschen erleiden einen Schlaganfall.
Dieser Mythos ist falsch! Zwar steigt das Risiko eines Schlaganfalls mit dem Alter an, jedoch kann es jede und jeden treffen. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. So haben Menschen, die Schlaganfall-Patient*innen in der Familie haben, ein höheres Risiko. Mehr dazu lesen Sie hier.
Mythos 2: Ein Schlaganfall ist Schicksal.
Falsch! Ein Großteil aller Schlaganfälle könnte nämlich durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden! (Siehe RUBRIK: WAS KANN ICH SELBST TUN). Hier finden Sie mehr Infos zu den Risikofaktoren.
Mythos 3: Ein „Schlagerl“ ist harmlos!
Auch dieser Mythos ist falsch! Ein „Schlagerl“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen kleinen Schlaganfall. Dieser entsteht durch ein kleines Blutgerinnsel und dauert oft nur ein paar Minuten bis zu einem Tag. Glücklicherweise gibt es bei einem kleinen Schlaganfall in der Regel keine anhaltenden Schäden. Trotzdem muss man ein „Schlagerl“ ernst nehmen, denn es ist oft ein Warnsignal für einen künftigen „echten“ Schlaganfall. Auch hier gilt: 144 wählen und die Rettung rufen. Hier finden Sie nähere Informationen zum Nachlesen.
Behandlung und Rehabilitation
- Stroke Units
Sogenannte "Stroke Units" (auch: "Schlaganfalleinheiten") sind spezielle Abteilungen in Krankenhäusern, die auf die Behandlung von Schlaganfall-Patient*innen spezialisiert sind:
Krankenhäuser mit Stroke-Unit in der Steiermark
Krankenhäuser mit Stroke-Unit in Österreich
- In diesen Dokumenten finden Sie wichtige Adressen, wie etwa zur Behandlung oder Rehabilitation von Schlaganfällen:
Adressen und Kontakte in der Steiermark
Adressen und Kontakte in Österreich
- Anlaufstellen: Leben mit Schlaganfall
Auf der Webseite finden Sie eine Übersicht der „Stroke Units“ in Österreich, Reha-Zentren und Therapeut*innen sowie Selbsthilfe- Anlaufstellen und Hilfe für Angehörige.
Im Buch der Österreichischen Sozialversicherung finden sie weitere, detaillierte Informationen zum Thema Schlaganfall.
Der Gesundheitsfonds Steiermark bietet Informationen zu Risikofaktoren und Vorbeugung von Schlaganfällen, Warnsignalen & Symptomen sowie Akutversorgung und Rehabilitation.
Die Österreichisches Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF) unterstützt und fördert die Forschung, die klinische Versorgung sowie die Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Schlaganfallmedizin.
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bietet Informationen in leichter Sprache. Hier finden Sie Informationen zur Versorgung bei einem Schlaganfall in leichter Sprache.
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Expert*innen (Podcast): Prof. Dr. Dr. Thomas Gattringer, Facharzt für Neurologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Graz
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
Anzeichen eines Schlaganfalls:
gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG),, https://www.gesundheitsinformation.de/anzeichen-eines-schlaganfalls.html
Mythen über den Schlaganfall:
Prof. Dr. med. Hans Joachim von Büdingen, Schlaganfall Begleitung, 2022, https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-mythen
Schlaganfall:
GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/gehirn-nerven/schlaganfall.html
Schlaganfall:
gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), https://www.gesundheitsinformation.de/schlaganfall.html#Einleitung
Schlaganfall – Was ist das?:
Gesundheitsfonds Steiermark, https://gesundheitsfonds-steiermark.at/schlaganfall/
Wie lässt sich einem erneuten Schlaganfall vorbeugen?:
gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), https://www.gesundheitsinformation.de/wie-laesst-sich-einem-erneuten-schlaganfall-vorbeugen.html
Zeichen eines Schlaganfalls:
gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), https://www.gesundheitsinformation.de/zeichen-eines-schlaganfalls.html