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Gesundheit und Umwelt Ist Umweltschutz gleich Gesundheitsvorsorge?

Die Folgen des Klimawandels sind schon jetzt herausfordernd. Durch extreme Wettereignisse können sich unsere Lebensumstände komplett verändern. Auch unsere Gesundheit wird dadurch beeinflusst. Die Durchschnitts-Temperatur wird sich in der Zukunft erhöhen. Vor allem Hitzewellen wirken sich auf die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher aus. 

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Gesundheit und Umwelt beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Ihre Gesundheit und unsere Umwelt zu schützen. Wir klären über Vorteile und Nachteile sowie Mythen rund um das Thema auf. Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Umwelteinflüsse haben direkte und indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit. 
  • In Zukunft wird die Durchschnitts-Temperatur in Österreich ansteigen. 
  • Ein moderater Temperatur-Anstieg ist mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate verbunden.
  • Durch die Veränderungen des Klimas erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten verschiedener Infektions-Krankheiten.
  • Umwelt-Katastrophen beeinflussen auch unsere psychische Gesundheit.
  • Durch den Konsum von Gesundheits-Dienstleistungen entstehen jährlich 6,8 Mega-Tonnen CO2.  
10.06.2022
Folge #20 Umwelt und Gesundheit: Ist Umweltschutz gleich Gesundheitsvorsorge?
43 Grad im Schatten, schwere Unwetter mit Überschwemmungen, Radon-verseuchte Böden… macht uns unsere Umwelt krank? Und war früher alles besser? Gast: OA Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. med. Hans-Peter Hutter, Medizinische Universität Wien
Häufige Fragen

Einflüsse aus der Umwelt haben direkte und indirekte Auswirkungen. 

Eine direkte Wirkung auf unsere Gesundheit hat zum Beispiel das Wetter. Veränderungen der Temperatur zählen dazu. Die Umgebungs-Temperatur wirkt sich auf unseren Gesundheitszustand aus und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Besonders bei Hitzewellen sollten ältere Menschen, Kinder, Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Erkrankungen Acht geben.

Beeinflusst der Klimawandel das Ökosystem oder die Landwirtschaft, kann sich dies indirekt auf unsere Gesundheit auswirken. Der Klimawandel kann beispielsweise die Übertragung von Krankheiten durch Lebensmittel, Trinkwasser oder Gliederfüßer (zum Beispiel Insekten und Spinnentiere) begünstigen. Es können auch vermehrt Zecken vorkommen, wodurch das FSME-Risiko steigt.

Umweltbedingte Risikofaktoren sind Einflüsse aus der Umwelt, die die Gesundheit schädigen können. Dies können zum Beispiel folgende sein: 

  • Chemische Schadstoffe wie Schwermetalle und Feinstaub
  • Physikalische Faktoren wie Lärm, Strahlung oder verunreinigtes Wasser 

In Europa ist die Luftverschmutzung der tödlichste Faktor und begünstigt das Entstehen von Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Krebserkrankungen.

Durch die Klima-Erwärmung kann sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten verschiedener Infektions-Krankheiten erhöhen. Dazu zählen Virus-Erkrankungen durch neue Insekten, bakterielle Infektionen durch eine geringere Lebensmittel-Qualität und Wasser-Qualität bis hin zu Wundinfektionen.

Durch Umwelt-Katastrophen können zum Beispiel Ängste und Depressionen auftreten. Extreme Wetterereignisse, wie zum Beispiel Unwetter können zu längerfristigen Belastungen der Psyche führen. Betroffene Personen können das belastende Ereignis in Gedanken immer wieder erleben und reagieren mit Angst. Das beeinflusst die Gesundheit.  

Eine Studie des Klimafonds Österreich hat ergeben, dass jährlich 6,8 Megatonnen CO2 (=6.800.000 Tonnen) durch Gesundheits-Dienstleistungen entstehen. Das sind ungefähr 7 Prozent des nationalen CO2-Fußabdrucks. 
Der sogenannte „Health Footprint“ entsteht zum Großteil in Krankenhäusern, durch den ambulanten Versorgungsbereich und die Erzeugung von medizinische Produkten und Arzneimitteln. Durch die steigende Nachfrage im Gesundheitsbereich kann sich der „Health Footprint“ zukünftig noch vergrößern. 

Was kann ich selbst tun

Tipps wie man Umwelt und Klima schützen kann

 

  • Werden Sie selbst aktiv mit „Ich tu´s!“: Das Angebot des Landes Steiermark setzt eine Reihe von Maßnahmen für den Klimaschutz. Auf der Webseite finden Sie Tipps und Tricks für Konsum, Wohnen, Mobilität und Elektro-Mobilität.
     
  • Verändern Sie Ihr Konsumverhalten. Hier gilt: „Lehnen Sie ab, was nicht wiederverwendet werden kann“! Achten Sie darauf, Plastik zu vermeiden. Benützen Sie nachhaltige Alternativen wie zum Beispiel Bienenwachstücher.
     
  • Nachhaltiges Denken: Überdenken Sie Ihren Lebensstil – wie können Sie diesen umweltfreundlicher gestalten? Zum Beispiel: Welche Verkehrsmittel benutzen Sie? Können Sie vermehrt auf Ihr Auto verzichten? Fliegen Sie oft in den Urlaub?
     
  • Tun Sie etwas Gutes für Ihre Umwelt und gleichzeitig für Ihre Gesundheit: Fahren Sie mit dem Rad und kaufen Sie Ihre Produkte regional und saisonal.
     
  • Informieren Sie sich über Förderungen für umweltfreundliches Handeln. Diverse Angebote finden Sie beim Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Zum Beispiel der Reparaturbonus zur Wieder-Instandsetzung alter Geräte oder die Förderung für sauberes Heizen.
     
  • Kochen Sie klimafreundlich. Passende Tipps und Rezepte zum Kochen finden Sie im Klima-Kochbuch.
Vorteile und Nachteile

Vorteile 

  • Eine intakte Umwelt fördert eine gesunde Entwicklung der Menschen. Daher ist Umweltschutz gleichzusetzten mit Gesundheitsvorsorge.

Nachteile 

  • Umweltbelastungen können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Mythen

Umwelt und Gesundheit: Wahr oder falsch?

 

Mythos 1: Die Folgen des Klimawandels sind nicht so schlimm.  

Falsch! Die ausgelöste Erwärmung durch Treibhauseffekte führt zu verschiedensten Auswirkungen in der Zukunft. Eine mögliche Folge für Österreich ist der Anstieg der Durchschnitts-Temperatur. Das bedeutet, dass es künftig doppelt so viele Tage über 30 Grad Celsius geben wird als bisher. Die Hitze hat eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit. Der Anstieg der Temperaturen kann beispielsweise auch zu mehr Dürreperioden aber auch Hochwasser führen. Globale Folgen sind beispielsweise Ernteausfälle und eine Zunahme an Naturkatastrophen. 

 

Mythos 2: Migräne wird vom Wetter beeinflusst.

Für diesen Mythos fehlen bisher die wissenschaftlichen Belege. Einige Patientinnen und Patienten gehen davon aus, dass verschiedenste Wetter-Ereignisse ihre Migräne beeinflussen. Für eine korrekte Aussage ist dieses Thema aber noch zu wenig erforscht. Hier nachlesen.

Rat und Hilfe

Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen

 

  • Was tun bei Hitze? 
    Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bietet Informationen und gibt Hinweise zur richtigen Ernährung und Tipps gegen die Hitze.
     
  • Wie gut ist die Luft?
    Sie möchten wissen, wie gut die Luft in Ihrer Umgebung ist? Das Umweltbundesamt gibt täglich aktuelle Berichte heraus.
     
  • Ist mein Wohnort Radon belastet?
    In der Radonkarte für Österreich können Sie nachsehen, ob Ihr Wohnort Radon birgt. 
     
  • Lärmbelastung?
    Die Lärmkarten des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zeigen wie hoch die Lärmbelastung ist.

 

Was kann ich tun, um Hitzebelastungen zu minimieren?

  • Vermeiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere zur Mittagszeit.
  • Achten Sie auf einen ausreichenden Sonnenschutz durch leichte Kleidung, eine Kopfbedeckung und Sonnencreme. 
  • Trinken Sie ausreichend! Empfohlen werden mindestens 1,5 bis 3 Liter am Tag für Erwachsene. Geignet sind Getränke wie (Mineral-)Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sowie verdünnte Gemüse- und Fruchtsäfte (1/4 Saft, 3/4 Wasser).
  • Vermeiden Sie Anstrengung, wie zum Beispiel Tätigkeiten in der Sonne oder Fahrten in überhitzten Autos. 
  • Essen Sie leicht verdauliche, fettarme Speisen wie zum Beispiel Obst, Gemüse, Salat, fettarme Milch und Milchprodukte. 
  • Halten Sie sich bevorzugt an kühlen und schattigen Plätzen auf. 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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