Gesundheit und Umwelt Ist Umweltschutz gleich Gesundheitsvorsorge?
Die Folgen des Klimawandels sind schon jetzt herausfordernd. Durch extreme Wettereignisse können sich unsere Lebensumstände komplett verändern. Auch unsere Gesundheit wird dadurch beeinflusst. Die Durchschnitts-Temperatur wird sich in der Zukunft erhöhen. Vor allem Hitzewellen wirken sich auf die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher aus.
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Gesundheit und Umwelt beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Ihre Gesundheit und unsere Umwelt zu schützen. Wir klären über Vorteile und Nachteile sowie Mythen rund um das Thema auf. Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.
- Umwelteinflüsse haben direkte und indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
- In Zukunft wird die Durchschnitts-Temperatur in Österreich ansteigen.
- Ein moderater Temperatur-Anstieg ist mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate verbunden.
- Durch die Veränderungen des Klimas erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten verschiedener Infektions-Krankheiten.
- Umwelt-Katastrophen beeinflussen auch unsere psychische Gesundheit.
- Durch den Konsum von Gesundheits-Dienstleistungen entstehen jährlich 6,8 Mega-Tonnen CO2.
Einflüsse aus der Umwelt haben direkte und indirekte Auswirkungen.
Eine direkte Wirkung auf unsere Gesundheit hat zum Beispiel das Wetter. Veränderungen der Temperatur zählen dazu. Die Umgebungs-Temperatur wirkt sich auf unseren Gesundheitszustand aus und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Besonders bei Hitzewellen sollten ältere Menschen, Kinder, Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychischen Erkrankungen Acht geben.
Beeinflusst der Klimawandel das Ökosystem oder die Landwirtschaft, kann sich dies indirekt auf unsere Gesundheit auswirken. Der Klimawandel kann beispielsweise die Übertragung von Krankheiten durch Lebensmittel, Trinkwasser oder Gliederfüßer (zum Beispiel Insekten und Spinnentiere) begünstigen. Es können auch vermehrt Zecken vorkommen, wodurch das FSME-Risiko steigt.
Tipps wie man Umwelt und Klima schützen kann
- Werden Sie selbst aktiv mit „Ich tu´s!“: Das Angebot des Landes Steiermark setzt eine Reihe von Maßnahmen für den Klimaschutz. Auf der Webseite finden Sie Tipps und Tricks für Konsum, Wohnen, Mobilität und Elektro-Mobilität.
- Verändern Sie Ihr Konsumverhalten. Hier gilt: „Lehnen Sie ab, was nicht wiederverwendet werden kann“! Achten Sie darauf, Plastik zu vermeiden. Benützen Sie nachhaltige Alternativen wie zum Beispiel Bienenwachstücher.
- Nachhaltiges Denken: Überdenken Sie Ihren Lebensstil – wie können Sie diesen umweltfreundlicher gestalten? Zum Beispiel: Welche Verkehrsmittel benutzen Sie? Können Sie vermehrt auf Ihr Auto verzichten? Fliegen Sie oft in den Urlaub?
- Tun Sie etwas Gutes für Ihre Umwelt und gleichzeitig für Ihre Gesundheit: Fahren Sie mit dem Rad und kaufen Sie Ihre Produkte regional und saisonal.
- Informieren Sie sich über Förderungen für umweltfreundliches Handeln. Diverse Angebote finden Sie beim Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Zum Beispiel der Reparaturbonus zur Wieder-Instandsetzung alter Geräte oder die Förderung für sauberes Heizen.
- Kochen Sie klimafreundlich. Passende Tipps und Rezepte zum Kochen finden Sie im Klima-Kochbuch.
Vorteile
- Eine intakte Umwelt fördert eine gesunde Entwicklung der Menschen. Daher ist Umweltschutz gleichzusetzten mit Gesundheitsvorsorge.
Nachteile
- Umweltbelastungen können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Umwelt und Gesundheit: Wahr oder falsch?
Mythos 1: Die Folgen des Klimawandels sind nicht so schlimm.
Falsch! Die ausgelöste Erwärmung durch Treibhauseffekte führt zu verschiedensten Auswirkungen in der Zukunft. Eine mögliche Folge für Österreich ist der Anstieg der Durchschnitts-Temperatur. Das bedeutet, dass es künftig doppelt so viele Tage über 30 Grad Celsius geben wird als bisher. Die Hitze hat eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit. Der Anstieg der Temperaturen kann beispielsweise auch zu mehr Dürreperioden aber auch Hochwasser führen. Globale Folgen sind beispielsweise Ernteausfälle und eine Zunahme an Naturkatastrophen.
Mythos 2: Migräne wird vom Wetter beeinflusst.
Für diesen Mythos fehlen bisher die wissenschaftlichen Belege. Einige Patientinnen und Patienten gehen davon aus, dass verschiedenste Wetter-Ereignisse ihre Migräne beeinflussen. Für eine korrekte Aussage ist dieses Thema aber noch zu wenig erforscht. Hier nachlesen.
Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen
- Was tun bei Hitze?
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bietet Informationen und gibt Hinweise zur richtigen Ernährung und Tipps gegen die Hitze.
- Wie gut ist die Luft?
Sie möchten wissen, wie gut die Luft in Ihrer Umgebung ist? Das Umweltbundesamt gibt täglich aktuelle Berichte heraus.
- Ist mein Wohnort Radon belastet?
In der Radonkarte für Österreich können Sie nachsehen, ob Ihr Wohnort Radon birgt.
- Lärmbelastung?
Die Lärmkarten des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zeigen wie hoch die Lärmbelastung ist.
Was kann ich tun, um Hitzebelastungen zu minimieren?
- Vermeiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere zur Mittagszeit.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Sonnenschutz durch leichte Kleidung, eine Kopfbedeckung und Sonnencreme.
- Trinken Sie ausreichend! Empfohlen werden mindestens 1,5 bis 3 Liter am Tag für Erwachsene. Geignet sind Getränke wie (Mineral-)Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sowie verdünnte Gemüse- und Fruchtsäfte (1/4 Saft, 3/4 Wasser).
- Vermeiden Sie Anstrengung, wie zum Beispiel Tätigkeiten in der Sonne oder Fahrten in überhitzten Autos.
- Essen Sie leicht verdauliche, fettarme Speisen wie zum Beispiel Obst, Gemüse, Salat, fettarme Milch und Milchprodukte.
- Halten Sie sich bevorzugt an kühlen und schattigen Plätzen auf.
In unserem Gesundheitsthema finden Sie weitere Informationen, wie der Klimawandel die Pollenbelastung beeinflusst.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat interessante Fakten zum Klima in Österreich zusammengefasst. Hier können Sie nachlesen, mit welcher Erwärmung die Forscher*innen rechnen und welches Gesundheitsrisiko durch Hitze besteht.
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) oder
Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Expert*innen (Podcast): OA Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. med. Hans-Peter Hutter, Medizinische Universität Wien
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
Der Klimawandel und seine Folgen:
oesterreich.gv.at (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_und_umwelt/klimaschut…
Der richtige Umgang mit Hitze:
GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/haut/umgang-mit-…
Erstmals erhoben: CO2-Fußabdruck des Gesundheitssystems beträchtlich:
Klima- und Energiefonds, 2019, https://www.klimafonds.gv.at/press/erstmals-erhoben-co2-fussabdruck-des…
Migräne: Ist das Wetter ein Auslöser?:
Bernd Kerschner, Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/migraene-wetter
Österreichischer Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2018, https://austriaca.at/8427-0inhalt?frames=yes
Umwelt schützen, Gesundheit schützen. Weltumwelttag 2018:
Weltgesundheitsorganisation Europa (WHO), 2018, WHO/Europa | Umwelt und Gesundheit - Umwelt schützen, Gesundheit schützen: Weltumwelttag 2018 (squiz.cloud)