Rauchen Was hilft wirklich beim Aufhören?
Ungefähr ein Viertel der Steirer und ein Fünftel der Steirerinnen rauchen täglich. Dass Rauchen nicht gut für die Gesundheit ist, weiß mittlerweile jede und jeder. Doch wie schafft man es, erfolgreich aufzuhören?
In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Rauchen. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um einer Abhängigkeit zu entkommen. Wir klären Mythen rund um das Thema Rauchen und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.
- Die Österreichische Gesundheitsbefragung 2019 ergab, dass ungefähr jeder 4. Steirer und jede 5. Steirerin täglich raucht.
- Seit 1972 nimmt die Anzahl der rauchenden Männer und Frauen allmählich ab.
- Durch das Rauchen wird unser Körper abhängig von Nikotin.
- Es gibt unterschiedliche Methoden, um mit dem Rauchen aufzuhören.
- Ein Entzug hat körperliche und psychische Symptome. Zum Beispiel Müdigkeit, Schlafstörungen und Nervosität.
- Das Rauchen einer Shisha ist nicht harmloser als das normale Rauchen.
- Die Auswirkungen des Passiv-Rauchens sind ähnlich wie beim aktiven Rauchen.
- Frauen haben laut verschiedenen Studien ein höheres Risiko für gesundheitsschädliche Auswirkungen durch das Rauchen, als Männer.
Beim Rauchen spielen körperliche sowie psychische Einflüsse eine Rolle. Der Körper wird abhängig vom Nikotin. Das aufgenommene Nikotin setzt Botenstoffe im Gehirn frei. Diese bewirken zum Beispiel eine kurzzeitige Entspannung und beeinflussen die Stimmung positiv. Unser Körper möchte mehr von diesen positiven Gefühlen. So entsteht mit dem regelmäßigen Rauchen allmählich auch eine psychische Abhängigkeit. Viele Raucherinnen und Raucher haben ein ständiges Verlangen nach einer Zigarette. Wird die tägliche Zigarette zur Gewohnheit, beispielsweise während der Arbeitspause, kann es schwer werden, wieder damit aufzuhören.
So schaffen Sie es, mit dem Rauchen aufzuhören
- Holen Sie sich professionelle Unterstützung. Eine erste kostenlose Beratung und Informationen erhalten Sie beim Rauchfrei Telefon unter 0800 810 013.
- Eine gute Vorbereitung ist wichtig für den Weg in die Rauchfreiheit. Welche Schritte zum erfolgreichen Rauch-Stopp führen, erfahren Sie hier.
- Vermeiden Sie Situationen, in denen Sie Passivrauch ausgesetzt sind.
- Konkrete Informationen können Ihnen bei der Entscheidung helfen, das Rauchen aufzugeben. Viele wichtige Fakten zum Thema Rauchen finden Sie hier.
- Haben Sie sich schon einmal mit den monatlichen Kosten auseinandergesetzt, die Sie für Zigaretten ausgeben? Nein? Dann können Sie es mit diesem Rechner gerne ausprobieren.
Bin ich körperlich von Zigaretten abhängig?
Mit dem sogenannten Fagerström-Test können Sie Ihre körperliche Abhängigkeit berechnen.
Mythen rund um den Zigarettenrauch
Mythos 1: Das Rauchen einer Shisha ist harmloser als Rauchen.
Falsch! Das Rauchen einer Shisha oder Wasserpfeife ist nicht harmloser als das normale Rauchen. Auch über den Shisha-Rauch werden gesundheitsschädliche Stoffe aufgenommen. Durch die Erhitzung des Wasserpfeifen-Tabaks können auch giftige und krebserzeugende Stoffe entstehen. Weitere Mythen zum Thema Shisha finden Sie hier.
Mythos 2: Durch das Passiv-Rauchen entstehen keine gesundheitlichen Schäden.
Auch dieser Mythos ist falsch. Der Zigarettenrauch wirkt sich auch auf die Atemluft in der Umgebung aus und erhöht somit die Menge an gesundheitsschädlichen Stoffen in der Luft. Durch die Inhalation dieses Rauches werden die giftigen und krebserregenden Stoffe auch von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern aufgenommen. Die Auswirkungen des Passiv-Rauchens sind ähnlich wie beim aktiven Rauchen.
Mythos 3: Rauchen wirkt gleich bei Männern und Frauen.
Rauchende Frauen haben laut verschiedenen Studien ein höheres gesundheitliches Risiko als Männer. Unterschiede zeigen sich im Risiko für einen Herzinfarkt, einer Lungenerkrankung und auch einer Krebserkrankung. Nähere Infos dazu können Sie hier nachlesen.
Auch der gesundheitsschädliche Stoff Nikotin wirkt bei Frauen und Männern unterschiedlich. Das Nikotin wird im Körper der Frau schneller abgebaut. Dadurch sind die Entzugs-Erscheinungen schneller spürbar und erschweren den Rauch-Stopp. Zusätzlich kann der Rauch-Stopp zu einer Gewichtszunahme führen, vor dem sich viele Frauen fürchten. Die Unterschiedlichen Auswirkungen sollten bei der Behandlung berücksichtigt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Mythos 4: Rauchverbote bewirken keine Veränderung.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Rauchverbote sehr sinnvoll sein können. Mit Hilfe der Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden, sank die Zahl der aktiven Raucher*innen sowie der Passivraucher*innen. Des Weiteren kann davon ausgegangen werden, dass sich die Gesundheit der Gesamtbevölkerung durch Rauchverbote verbessert. Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und –Notfälle sowie der Sterblichkeit zurückgehen. Die Studien können Sie hier im Detail nachlesen.
Angebote für die Raucher-Entwöhnung
- Bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, mit Zusatzqualifikation zur Raucher-Entwöhnung
Nähere Informationen zu Ärztinnen und Ärzten in Ihrer Nähe finden Sie unter www.aekstmk.or.at.
- Bei Ihrer Gesundheitspsychologin oder Ihrem Gesundheitspsychologen, mit Zusatzqualifikation zur Raucher-Entwöhnung
Nähere Informationen zu spezialisierten Psycholog*innen finden Sie unter www.psychnet.at.
- Rauchfrei Telefon
Telefonische Beratung und Begleitung beim Rauch-Stopp. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Montag bis Freitag von 10:00 – 18:00 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 810 013.
- Rauchfrei App
Die App des Rauchfrei Telefons unterstützt Raucherinnen und Raucher beim rauchfrei werden und bleiben. Die App ist im Apple iTunes (ab iOS 10) und im Google Play Store (ab Android Version 8) kostenfrei erhältlich.
- „Endlich aufatmen“
Das interaktive Rauch-Entwöhnungstraining der Österreichischen Gesundheitskasse hilft Ihnen durch die vier Phasen des Rauch-Stopps bis zur Rauchfreiheit. Einfach anmelden!
- Bei einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Umgebung. Nähere Infos finden Sie unter https://selbsthilfe-stmk.at/.
- Bei der ambulanten Raucher-Entwöhnung der Krankenkassen.
- Bei stationären Tabak-Entwöhnungen in spezialisierten Einrichtungen.
Das Angebot des Rauchfrei Telefons gibt es auch in türkischer Sprache: https://rauchfrei.at/sigara-hatti/
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Expert*innen (Podcast): Mag.a Waltraud Posch, VIVID Fachstelle für Suchtprävention
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
Endlich aufatmen:
Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), https//:www.endlich-aufatmen.at
Frauen rauchen „anders“ als Männer:
GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, Frauen rauchen „anders“ als Männer | Gesundheitsportal
Nikotin:
GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sucht/nikotinsucht/inhalt
Rauchfrei:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), https://rauchfrei-info.de/
Rauchfrei Telefon:
Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), https://rauchfrei.at/
Rauchverbot - wirksamer Gesundheitsschutz per Gesetz:
Bernd Kerschner, Medizin-Transparent.at, http://www.medizin-transparent.at/rauchverbote-nachweislich-sinnvoll/
Vorsicht Wasserpfeife:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), https://rauchfrei.at/wp-content/uploads/Wasserpfeife_bzga.pdf